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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 99
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0101
Über die Entwicklung des Weinbaus
im Landkreis Lörrach von 1882 bis 1975

Einleitung

Von H. M u s e r

Wenn uns manchmal ein gütiges Geschick einen Fund aus der Vergangenheit
beschert, mit welchem wir versuchen, die damaligen Zustände zu rekonstruieren,
um im Geschichtsbild eingefügt ihren Sinn und Bedeutung zu erfassen, dann wird
dies immer mit der Überlegung gepaart sein, wie es einst war, wie es ist und wie
es weitergehen soll. Mit dem Fund ist die statistische Darstellung des Weinbaus
gemeint im einstigen Landkreis Lörrach. Sie enthält Angaben über das Areal des
Reblands, die Erträge und die Sorten in den verschiedenen Weinbaugemeinden.
Die Darstellung ist ein Dokument der Geschichte unserer Landschaft, in deren
Kultur der Weinbau schon lange eine wichtige Rolle gespielt hat. In seiner Entwicklung
ist der Weinbau dem Stand der allgemeinen Wirtschaft unterworfen, die
etappenweise auch Veränderungen bewirkt hat.

Etappen der Entwicklung

Als solche werden die Verhältnisse des Weinbaus in den Jahren 1882, 1940 und
1975 miteinander verglichen.

Das Areal des Reblands: im Jahr 1882 = 1027,8 ha 100 °/o

im Jahr 1940 = 520,0 ha 52 °/o
im Jahr 1975 = 381,9 ha 38 %>

Es sind damit 3 Entwicklungsphasen gekennzeichnet, in welchen der Weinbau
in dem Bereich Lörrach ganz erheblich von 100 % auf 38 °/o eingeschränkt worden
ist. In welcher Weise dies in den verschiedenen Weinbaugemeinden geschehen ist,
ist aus der Übersicht ersichtlich.

Das Jahr 1882 gehörte noch als erste Phase in die Aera der sog. Gründerjahre
des vorigen Jahrhunderts, in der die vormals überragende Bedeutung der
Landeskultur mit dem Weinbau allmählich von der Industrialisierung des Bereichs
überflügelt wurde.

Es zeigt sich aus der Übersicht recht deutlich, daß in den Gemeinden Deger-
felden über Lörrach bis Hauingen der Weinbau zum Teil ganz aufgegeben worden
ist oder von dem Rebareal von 1882 nur noch ein geringer Prozentsatz (3,7 %>)
übrig blieb. Dazu gehört auch Kandern. Es handelt sich dabei wohl zum Teil
um Grenzlagen, d. h. um Gelände, auf welchem nur geringere Qualitäten wuchsen,
in der Hauptsache aber um die Industrialisierung des Gebietes mit anderwertiger
Verwendung des einstigen Rebgeländes. In den übrigen Weinbaugemeinden ist
der Weinbau als ein Bestandteil der Betriebsstruktur landwirtschaftlicher Betriebe
erhalten geblieben, aber auch zur produktiven Nutzung im Nebenerwerb.

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