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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 129
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0131
und auch dann sucht es so lange wie möglich eine Schlaf- und eine Kotecke in seiner
Wohnung zu erhalten. Das Älplerschwein, das zur Verwertung der Käsmilch
(Rückstand bei der Käserei) mit auf die Alp genommen wird, macht zunächst
seinen Morgenspaziergang, frißt Kräuter und Wurzeln zum Frühstück und genieß'J
den weiten Auslauf von vielen 100 ha, stellt sich rechtzeitig an der Sennhütte ein,
wenn der Senn nach dem Käsen so gegen Mittag die Käsmilch in den Holztrog
leert. Wenn es diese in sich hineingeschlappert hat, sucht es sich einen schönen
Platz und läßt sich in seiner Freizeit die Sonne auf den Bauch scheinen, wie dies
Millionen von Menschen an allen Stränden dieser Erde auch tun. So ist es also
der Mensch selbst, der das Schwein zur Sau gemacht hat, und er ist auf dem Wege,
dies auch mit der übrigen Natur zu tun: verschmutzte Luft, verdreckte Wasserläufe
, verbetonierte Erde, die nicht mehr atmen kann, mit Chemikalien verseuchte
Pflanzen sind das Ergebnis unserer, ach so rationellen Denk- und Handlungsweise.
Das mechanische Denken, die rein materielle Forschungs- und Handlungsweise ist
nicht in der Lage, die Probleme unserer Landbewirtschaftung zu lösen, dazu
bedarf eines Umdenkens, weg vom rein Materiellen zu der Ehrfurcht vor dem
in der Schöpfung vorhandenen Leben.

Zahlen

Landwirtschaftliche Betriebsergebnisse in Zahlen darzustellen, ist nicht die
Aufgabe dieses Beitrags, abgesehen davon, daß es fast unmöglich ist, bei der Vielgestaltigkeit
unserer Betriebe, die schon im kleinen Dorf beginnt und bei den
Rittergütern nicht aufhört, überhaupt brauchbare Ergebnisse darzustellen. Es
wurde bereits darauf hingewiesen, daß der Bauer nicht kalkulierte Preise macht,
sondern, daß er eben nimmt, was man ihm gibt. Sobald jedoch seine Erzeugnisse
die Schwelle seines Hofes überschritten haben, geraten sie in die Mühle der Wohlstandskalkulation
, bei der jeder Handgriff teuer bezahlt werden muß. Um zu
einem Vergleich zu kommen, für welchen die Mark ja das ungeeignetste Objekt ist,
können zum einen die Indizes von Preisen für verschiedene Zeiten ermittelt werden
(ähnlich wie das seit Jahrzehnten mit den Baupreisen geschieht), zum anderen
kann festgestellt werden, was der Bauer für von außen kommende Zukäufe an
seinen Produkten zu geben hat. Natürlich hinkt dieser Vergleich insofern, als der
heutige Bauer einen viel höheren Satz an sachlichen Unkosten (in Baden-Württemberg
ca. 60 Prozent des ldw. Einkommens) abzuziehen hat wie früher, als er noch
mit eigenen Betriebsmitteln wirtschaftete.

Für den ersten Vergleich sind die Jahre 1934, 1954 und 1975 herangezogen:

Landwirtschaftliche Erzeugnisse:

Art und Menge 1934 1954 1975

M °/o M °/o DM °/o

1 ztr Stroh

2,20

100

2-

91

1,20

55

1 Pfd. Butter (Land)

1,20

100

3 —

250

4-

332

1 ztr Kartoffeln

3-

100

5-

165

13-

435

1 ztr Roggen

9,50

100

22,50

235

23,50

248

1 Liter Milch (1 kg)

-19

100

-35

184

-45

236

1 kg Schwein (LG)

-84

100

2,60

310

3,40

400 *

1 kg Kalb (LG)

—,66

100

2,60

400

5,50

835

129


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