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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 153
(PDF, 32 MB)
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Aus späteren Archivalien ergeben sich weitere Reparaturen. So hat im Mai 1831 der
Steinhauer Wendelin Mayer aus Schliengen neue Bodenplatten verlegt. Erst 1863 wurden
die Straßenrinnen gepflastert. Am 1. 3. 1865 wurden Reparaturen an den Brunnenmacher
Ludwig Guggenbühler in Liel vergeben. Vielleicht gehört dazu die neue Pflasterung
des Brunnenplatzes, wozu der Anrainer Johann Georg Baldermann „keinen Schuh
von seinem Eigentum" abtreten wollte, obwohl der Platz seit 40 Jahren für den Brunnen
genutzt werde und überhaupt schon immer zum Brunnenplatz gehört habe (21. 4. 1866).
Es wurde ein Vergleich versucht und wohl auch erreicht.

Die unvollständige Jahrzahl 18.5 auf dem Zwischenglied ist daher möglicherweise 1865
anzusetzen.

Da nirgends in den Akten der Zeit von 1795 bis 1866 von einem neuen Brunnentrog
die Rede ist, immer nur von Ausbesserungen, handelt es sich bei dem heute vorhandenen
Trog um die Arbeit des M. Abt von 1767.

Anmerkung 2:

Aus den Akten des Stadtbauamtes (Nr. 468—AZ—7570) erfahren wir, wie es mit der
Renovation des Tüllinger Brunnens zugegangen ist.

Am 20. 10. 1941 berichtet das Stadtbauamt dem Bürgermeister über eine Besichtigung
des Tüllinger Brunnens zusammen mit dem Denkmalpfleger Julius Wilhelm. Der Zustand
des Brunnens erwies sich als „denkbar schlecht". Schon seit Jahrzehnten (!) sei der Obelisk
„mit eisernen Bändern gesichert" (vergl. Abb. 6). „Die Oberfläche mit den sehr schönen
Ornamenten und Vignetten blättert mehr und mehr ab, sodaß manches schon jetzt nicht
mehr festzustellen ist." Die Außenseite des Troges sei mit „häßlichem Zementputz" überzogen
. Es wird vorgeschlagen, den Stock zu kopieren, die Randabweiser zu ergänzen. Mit
Rücksicht auf den Kriegszustand nimmt dann (27. 10. 1941) das Bürgermeisteramt von
:iner Instandsetzung Abstand.

Nach Kriegsende bittet der Denkmalpfleger erneut (3. 7. 1951), den Stock „möglichst
getreu" zu kopieren. Am 15. 7. 1951 berichtet die Firma Karl Schwarzwälder dem
Stadtbauamt: „Der Brunnenstock in Untertüllingen ist schon derart verwittert, daß es
kaum noch möglich ist, die Ornamentik auf allen vier Seiten festzustellen." Nach Besichtigung
durch den Technischen Ausschuß wird am 6. 8. 1951 beantragt, die alten Ornamente
doch wieder anzubringen. Schwarzwälder erhält am 3. 10. 1951 den Auftrag. Es
stellt sich heraus, daß auch der Sockel erneuert werden muß. Am 17. 3. 1952 erhält das
Stadtbauamt von Schwarzwälder eine Rechnung über den neuen Stock aus Mainsandstein
(„Mainzer Sandstein" steht in der Rechnung) im Betrag von 1 000 DM.

Wir haben es also heute mit einem völlig neuen Stock aus Buntsandstein des Maintals
zu tun, der eine möglichst getreue Kopie des alten ist, und wir verstehen, warum man für
die Nord- und Südseite des Obelisken neue Inschriften gewählt hat. Wohin der originale
Stock gekommen ist, war nicht zu erfahren.

Anlagen
Anlage 1

Beilagen zu der Gemeindts Rechnung pro 1768 für Tüllingen (Stadtarchiv Lörrach,
C. IX/50. 6, Beilagen No. 18, 20 und 23).

(Da M. Abt so gut wie keine Interpunktion benutzt, insbesondere die Sätze nicht mit
einem Punkt schließt, soll das Zeichen / diesem Mangel abhelfen).

(18) Überschlag eineß Neu zu er Bauenden Röhren Bronen deß orthß Thillingen.

Maurer und Steinhauer sambt Besetzer Arbeith

1 tenß

der Kalch ab zu Löschen 5 Vierteil / daß Vierteil a 6 xr 30 xr

2 tenß

forderdt der Blan / daß fundament alweg 15 Schuh / und weillen Daselbsten ein Boden
ist / der sich von Frost gerne auf Bleith / so ist es Nethig / daß fundament 5 Schuh tief /
Macht also 32 Clafter 10 Schu 6 Zoll / Von dißem gehen ab vierzehen und Meßen
dieselbige 5 Clafter 7 Schuh 9 Zoll 4 Linien / Bleibt allso 27 Clafter 2 Schu 8 Zoll 8
Linien / daß Clafter 26 xr fleißig zu Mauren / thut 10 fl 40 xr

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