http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0025
Fördergerüst Schacht 3
Heitcrsheim. 1968 (Foto: Albiez)
wovon die erste Rate mit 4,6 Mio DM 1960 eingezogen wurde. In der Zwischenzeit
war durch Bohrungen und geophysikalische Messungen ein günstiger Ansatzpunkt
westlich vom Bahnhof Heitersheim und 3 km nördlich von Schacht 1/2
gefunden. Der neue Werksplatz wurde mit einer Normalspurbahn an die Werksbahn
angeschlossen. Die Abteufarbeiten für Schacht 3 wurden einer Arbeitsgemeinschaft
C. Deilmann Gebhardt & König - Schachtbau übertragen. Als Abteufmethode
wurde das Gefrierverfahren gewählt18).
Nachdem schon 1960 die 32 Gefrierlöcher um den geplanten Schacht gebohrt
wurden, begannen die Abteufarbeiten im April 1961. Am Jahresende stand man
bei 166,3 m Teufe. Bei 350 m traf man das erste Steinsalz. Das Kalilager wurde
bei 876 m mit 4,3 m wahrer Mächtigkeit aufgeschlossen. Füllörter wurden eingerichtet
für die 500-, 850- und 1077mS. Im April 1963 wurde die Endteufe
1115,4 m erreicht. Hier betrug die Gesteinstemperatur 52" C. Damit war Schacht 3
einer der tiefsten deutschen Kalischächte.
Übertage waren inzwischen die Betriebsgebäude fertig. 1963/64 wurde das
Fördergerüst der GHH und die Fördermaschine montiert. Entsprechend der größeren
Tiefe und Nutzlast wurde Schacht 3 mit einer 2-Seil-Koepeförderung ausgerüstet
. Gefördert wurde in Gefäßen mit Bodenentleerern, aus Fülltaschen von
6 cbm Inhalt beschickt. Das geförderte Rohsalz wurde übertage in einer Mahlanlage
mit 2stufiger Humboldt-Prallmühle zerkleinert und mit Großraumwagen
zur Chlorkaliumfabrik nach Buggingen gebracht. Umgekehrt kam der Rückstand
in Talbotwagen nach Schacht 3 und wurde hier als Versatz über 1 Tiefbunker
in 2 Falleitungen eingerieselt. Am 19. 11. 1964 wurde die regelmäßige
Förderung auf Schacht 3 aufgenommen. Seine Kosten kamen auf etwa 25 Mio DM
zu stehen.
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