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Joy-Translader als gleisloses Fördergerät (Foto: Nußbaum)
Von diesen starben 2 in der Grube an CO-Vergiftung; 19 Mann wurden in die
Krankenhäuser eingeliefert: davon starb 1 Mann, während die andern meist bald
wieder entlassen werden konnten. Alle diejenigen, die rechtzeitig ihre CO-Filter-
Selbstretter aufgesetzt hatten, kamen ohne Schaden davon. Die im Interesse der
Grubensicherheit dringend erwünschte Kenntnis der Explosionsursache blieb trotz
eingehender Untersuchungen und Versuche leider versagt.
Während noch in den 1930er Jahren Steinfall die meisten Unfälle verursachte,
wurde mit zunehmender Mechanisierung immer mehr die Maschine zur Hauptunfallursache
. Die Ausländer hatten deutlich mehr Unfälle, zumal sie meist
keine Bergbauerfahrung besaßen. Die Lage in landwirtschaftlicher Umgebung bedingte
auffallend viel Kleinunfälle in der bäuerlichen Hauptarbeitszeit. Je 1 Sicherheitsmann
unter und über Tage vertraten die Belange des Unfallschutzes. Wichtigste
Schutzmittel waren der Lederhelm, ab 60er Jahren durch Plastik-Helm ersetzt
, die CO-Filter-Selbstretter, Unfallverhütungsschuhe, Staubbrillen, Lederhandschuhe
. Zum Einsatz bei Grubenunglücken bestand eine Grubenwehr für
Untertage und eine Werksfeuerwehr für Übertage. Mit den elsässischen Kaliwerken
bestanden Vereinbarungen über gegenseitige Hilfeleistung.
15) Wirtschaftliche Verhältnisse:
In den schlimmen Anfangsjahren sah es lange danach aus, als ob das Abteufen
von Schacht 1 nach Überwindung der Kiesschwierigkeiten eingestellt werden
müßte. Die guten Kaliaufschlüsse in bezug auf KiO-Gehalt und Mächtigkeit brachten
dann für beide Felder die günstige Beteiligungsziffer von je 135 °/o der mittleren
Beteiligungsziffer aller Werke. Dies entsprach einer Absatzquote von je
6,9596 °oo. Um jedoch eine optimale Ausnutzung der Betriebsanlagen zu ermög-
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