http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0063
Plan der Gipsgrube von Theodor Gebhardt in der Knebelhalde auf Gemarkung
ÖflingenlWehr. 1874 (Aufn. G. Albiez)
(Trefzger, 1943/50, S. 100). Solche Schwankungen sind natürlich auch im Dinkelberg
zu erwarten und erhöhen das Risiko für den darin umgehenden Bergbau.
zu 2): Der Gipskeuper ist das unterste Glied des Mittleren Keupers. Seine
Mächtigkeit wird mit 15—90 m angegeben (Sandherger 1858. S. 13). Er besteht
aus roten, hell- bis dunkelgrauen, grünen und z. T. hellbraunen Tonen und
gleichfarbigen, plattig-würfelig zerspaltenen Mergeln. In diesem Komplex von
Tonen und Mergeln sind auch die verwertbaren Gipseinlagerungen anzutreffen.
Der Gips selbst zeigt oft fleischrote Farbe und tritt vielfach linsenförmig auf.
Fasergips ist z. T. in konkordanten Bändern eingeschaltet, z. T. durchzieht er in
Schnüren den Gipsmergel. Unter dem Gipsmergel liegt der Untere Keuper, als
Lettenkohlenkeuper bezeichnet; über dem Gipsmergel folgt der Schilfsandstein-
keuper (Genser 1959, S. 64).
zu 3): Das dem Tertiär angehörende Gipslager am inneren Rheintalgrabenrand
wurde bei den Erdöluntersuchungen der Wintershall AG in der Schürfbohrung
Schliengen 1012 bei Bamlach-Dohlacker in den Bunten Mergeln festgestellt
. In 156—180 m Teufe wurde Gipsmergel angetroffen, in dem größere
Gipslager zwischen 162—169 m vorkamen (Schad-Söll-Wittmann 1955, S. 333).
Die Bunten Mergel entsprechen den Oberen Pechelbronner Schichten = Unter-
Oligozän und sind gleichalterig mit der Gips-Anhydrit-Zone und der Anhydrit-
Steinsalz-Zone, die zum Oberen Sannoisien gehört. In diesen Schichten scheint
auch der Gipsbergbau von Oberdottingen südlich vom Kastelberg umgegangen
zu sein.
Geschichte:
Gips wird schon seit dem Altertum in Baugewerbe und Plastik verwendet, wie
schon Herodot und Plinius berichten. Für das Markgräflerland zeugen Flurnamen
seit dem 13. Jahrhundert für eine Gipsgewinnung bei Grenzach. Einen besonderen
Aufschwung nahm der Gipsbergbau mit der Einführung der Gipsdüngung. Diese
wurde durch das 1768 erschienene Buch von Johann Friedrich Mayer in Kupfer-
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