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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 273
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0067
Gipswerk von NO. 1955
(Aufn. G. Albiez)

gruben geht". Diese Namen sind durchgehend belegt bis 1806 und beziehen sich
auf eine Gipsgrube beim Schützenhaus auf dem Unterberg. Eine zweite Gipsgrube
wird zitiert als eine „zementi fodina volgariter ire Gypsgruobe situata in loco
an dem Hörne" 1430. Diese lag also am Grenzacher Horn. Überliefert sind von
hier die Flurnamen „Gipsberg" 1441 und 1513, sowie „Gipsbruch" 1777 (Richter
1962, S. 965/970). Demnach wurde der Gips z. T. sicher im Tagebau gewonnen,
während die Bezeichnung „Grube" zwar vorzugsweise für Untertagebetrieb verwendet
wird, aber auch einen offenen Steinbruch bezeichnen kann. (Jede Kiesgrube
ist ein Tagebau). Der Name „Gipshalden" kann sich sowohl auf die geologischen
Verhältnisse, als auch auf eine Bergbauhalde beziehen, wo das unbrauchbare
Gestein abgelagert wurde (1491 + 1547 + 1776). Betriebsgebäude sind als „gyps-
huss" 1461 + 1508 + 1603 überliefert. „Gipswege" (14./15. Jh.) bezeichnen die
steilen Gipsabfuhrwege von den Gruben an den Rhein (Richter 1962).

Wesentlich für die Entwicklung der Gipsgewinnung in Grenzach war die Nähe
der Stadt Basel mit ihrem Bedarf an Baugips. 1428 verliehen Bürgermeister und
Rat der Stadt Basel dem Konrad Laburlin, Maurer und Bürger von Basel das
„gipshus und die gruoben ... zu Crenzach an dem Horn" auf 10 Jahre. 1430
kauften Nikolaus Murer und Johannes Debinger von Basel von der Witwe des
Johannes Schädel in Grenzach deren Gipsgruben am Horn. Ein Streit um die
Besitzrechte wurde 1473 dahin entschieden, daß die Basler am Horn Steine brechen
durften, der Markgraf aber für die Gipsgruben Anspruch auf eine jährliche Abgabe
habe. 1502 wurde die Gipsgrube am Horn mit der Gipsmühle in der Wiesengasse
dem Maurer Götzlin neu verliehen. Von der Gipsgrube ging damals ein Weg bis
an den Rhein, der nördlich der heutigen B 34 zur Markgrafschaft Baden, südlich
der Straße aber zu Vorderösterreich gehörte. Oberhalb der Gipsgrube wurden

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