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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 277
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0071
Die 1948 erbaute Gipsmühle
Sehringen. 1955
(Aufn. G. Albiez)

Otlingen war ein verliehenes Gipsgrubenfeld mit 53 ha 57 ar in den Knebelhalden
auf den Gemarkungen Wehr und öflingen. Die Lehensbriefe stammen
aus den Jahren 1863, 1872, 1874 und 1877.

Erster Inhaber dieses Lehens war Silman Urich. Zu seiner Zeit wurde der Rohgips
noch mit Fuhrwerk vom Stollen zur Gipsmühle befördert; er stellte jedoch ab
1883 auf Gleisförderung um. Von Urich ging das Werk auf Theodor Gebhardt
über, dessen Abbaue in der Knebelhalde südlich von den Urich'schen Abbauen
lagen. Gebhardt verkaufte die Anlagen 1885 an die Firma Xaver Leo in Säckingen,
welche die Grube aber anscheinend nicht betrieb. 1891 kaufte Emil Gockel —
seit 1877 Besitzer des Gipswerks Wehr — die frühere Gebhardt'sche Gipsfabrik in
öflingen mit der Gipsgrube, (in der er bereits 1874 76 bei Gebhardt beschäftigt
gewesen war) für 10 000 M. Die früheren Stollenmundlöcher waren verschüttet;
daher plante man einen neuen Stollen.

1892 arbeitete Gockel mit 2 bis 4 Mann. Arbeitszeit war 7 bis 12 und 13
bis 18 Uhr. Der neue Stollen in der Knebelhalde hatte nach 60 m Gips angetroffen
und stand in Türstockzimmerung. Der Abbau wurde als Pfeilerbau betrieben
mit Spreng- und Hereintreibearbeit. Man verwendete Schwarzpulver und zündete
mit Raketchen. Die Wasserzuflüsse in der Grube waren gering.

1898 hatte Gockel 2 Abbaue in Förderung — in einem Stollen 3 Minuten
nördlich der Gipsmühle durch einen Bierkeller. Dieser war durch Rutschungen verschüttet
und wurde wieder aufgewältigt. Nach 6 m war man im Gips. Als Abbaue
dienten eine 40 m lange Richtstrecke und Querschläge von 5 m Breite und
3 bis 4 m Höhe. Den Hauptbetrieb unterhielt Gockel allerdings in Wehr. Die
Löhne mit 3,5 bis 4 M/Schicht wurden als hoch bezeichnet. Beschäftigt waren
10 bis 11 Mann.

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