http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0124
Erdmännlein geschildert. Aus dem Munde des Erdmännleins erfährt Jung Werner
Näheres über Behausung, Tätigkeit, Kräfte, Eigenart der grauen Männlein. Dann
folgt Jung Werner dem Erdmännlein in die Höhle, die Scheffel malerisch beschreibt
.
Anmerkungen
(1) Vgl. Hubert Trimmel, Höhlenkunde. Braunschweig 1968, S. 148 ff. Den Höhlennamen
ist ein kurzer Abschnitt gewidmet (S. 177).
(2) Johannes Künzig, Schwarzwaldsagen. Jena 1930, S. 143 f. — Ernst Ochs, Badisches
Wörterbuch 1. Bd., S. 701 (sub: Erdmännle).
(3) Generallandesarchiv Karlsruhe, Abt. 391/14231 — 14232.
(4) Vgl. Gaston Mayer, Carl Christian Gmelins geologisch-mineralogische Reisen und
Exkursionen. VII. Steinen, Schopfheim, Hasel. In: Der Aufschluß Jg. 24, 1973,
S. 202—208.
(5) Kupferstecher Johann Jacob von Mechel (1764—1816), Neffe und Schüler des
Christian von Mechel. Vgl. Thieme-Becker, Künstlerlexikon, 24. Bd., S. 324.
(6) Es handelt sich um den Kupferstecher Wilhelm Friedrich Gmelin (1760 bis 1820).
Die drei von ihm 1799 gefertigten Sepiazeichnungen über Teile der Erdmannshöhle
befinden sich in der Staatl. Kunsthalle in Karlsruhe und wurden in dem in Anmerkung
4 genannten Beitrag veröffentlicht. Auf diese ältesten bekannten Ansichten
über die Erdmannshöhle darf auch deshalb hingewiesen werden, weil sie in „Alte Ansichten
aus Baden" (Katalogband) von Max Schefold (Weißenhorn 1971, S. 220, sub:
Hasel) nicht berücksichtigt sind.
(7) Karl Christian Gmelin (1762—1837), Direktor des Naturalienkabinetts und des
Botanischen Gartens in Karlsruhe. Vgl. Friedrich von Weech, Badische Biographien
1. Teil, Karlsruhe 1881, S. 304—307.
(8) Christian Meichelt (geb. 1776), Kupferstecher und Miniaturmaler, seit 1795 an
Mechels Offizin in Basel, seit 1798 Zeichenlehrer am Pädagogium in Lörrach. Vgl.
Thieme-Becker, Künstlerlexikon 24. Bd., S. 339.
(9) Ernst Schneider, Die Höhlenwelt in Joseph Victor von Scheffels Leben und Werk.
Ein Beitrag zum 150. Geburtstag des Dichters, München 1976.
(Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, hrsg. vom Verband der Deutschen
Höhlen- und Karstforscher; München; Reihe F, Heft 5).
Aus Lied und Sage um die Haseler Höhle
v. Ed. Klein
a) Dichtung
1. Scheffel
Auch Lied und Sage haben die Erdmannshöhle mit einem duftigen Schleier umwoben
. Im 10. Gesang seines Trompeters von Säckingen gibt J. V. Scheffel eine
poesievolle Schilderung der Erdmannshöhle, aus der einzelne Stellen in obiger
Beschreibung angeführt sind. In die Lieder des stillen Mannes kleidet er seine
Gedanken, die ihm beim Blick in die große Werkstatt des Schöpfers gekommen
sind. In ihnen werden die Steine lebendig und reden zu ihm in einer Sprache, die
er zu deuten sucht. Wie vielen wohl von den Besuchern kommen so tiefe Gedanken
, wie sie das erste Lied ausspricht, wo die Stille der Höhle Scheffel sagen
läßt:
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