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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 346
(PDF, 36 MB)
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II. UM DEN WEIN IM MARKGRÄFLERLAND

Markgräfler Wein-Lexikographie

von Helmut Bender

„Z' Müllen an der Post,
Tausigsappermost!
Trinkt me nit e gute Wi!
Goht er nit wie Baumöl i,
z' Müllen an der Post!"

(J. P. Hebel, „Der Schwarzwälder
im Breisgau" aus den „Allemannischen
Gedichten", Carlsruhe [Macklot] 1803
[anonym] u. ö.)

Uns soll es im folgenden weder um eine weinbauwissenschaftliche Definition
unseres guten und bekömmlichen „Markgräflers" noch um einen Abriß seiner
Geschichte noch um eine perfekte Zitation aus den vinokologischen Oeuvres
gehen — vielmehr möchten wir einmal eine Art Spaziergang durch die einschlägigen
und auch weniger zuständigen Wein- u. a. -Lexika unternehmen, wie sie
ja der Nachkriegsbuchmarkt in zunehmendem Maß auf den Markt gebracht hat
und damit den Wein, auch den unsern, tapfer (wenn auch nicht immer wissens-
und trinkfest) zu vermarkten hilft.

Ob als Einheimischer oder als Fremder, als Gastgeber oder als Gast man dann
und wann einmal beim Markgräfler Wein, speziell beim Gutedel, gemütlich gesessen
hat — das möchte man und muß man von vornherein zugestehen: es verlohnt
, ihn zu trinken — und so verlohnt sich's auch, ein bißchen über ihn und
mit ihm zu lexikographieren!

„Markgräfler: meistens weiße, auch rote Tisch weine aus dem Markgrafenland
in den badischen Kreisen Lörrach und Freiburg. Zur Zeit in der Schweiz vorteilhaft
eingeführt (siehe badische Weine)" — hieß es in Theodor Buchers „Kellerlexikon
" (Verlag der Schweiz. Hotelbuchhandlung K. Müller-Kiefer, Luzern
[o. J.] = ca. während des Ersten Weltkrieges ersch.). Unter dem Stichwort
„Badische Weine. Deutschi." findet sich in Ergänzung hierzu lediglich eine tabellarische
Aufstellung, und zwar in drei Rubriken, wobei der „Markgräfler" eine
Spalte für sich einnimmt und die nachfolgenden Orte aufführt: „Efringer / Eimel-
dinger / Egringer / Feuerbacher / Grenzacher / Blansinger Haltinger / Isteiner
Kirchener / Laufener / ötlinger / Tumringer."

Unser Entree war immerhin recht ermunternd, wenn man bedenkt, daß es sich
um ein durchaus international orientiertes Kellerlexikon handelt, das unserm
Wein einen Platz an der Sonne eingeräumt hat. Desto enttäuschter sind wir zunächst
von Andre Simons „Büchlein von den geistigen Getränken" (deutsch von
Ottmar Starke, Berlin-Grunewald [Herbig] 1960), das weder ein Stichwort
„Markgräfler" o. ä. noch ein Stichwort „Gutedel" auf seinen 350 S. mitaufführt.
Immerhin findet sich dann unter „Baden" einiges, auf das man eigentlich hätte verweisen
sollen; die entsprechende Passage lautet: „Markgräflerland vom Rheinknie
nördlich bis nahe Freiburg" — und weiter oben im allgemeinen Vorspannteil:
„Die vielerlei Bodenarten des zwischen Schwarzwald und Rhein gelegenen Gebiets
sind ein Grund für die Mannigfaltigkeit der hier angebauten Rebsorten . . . Dann

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