http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0156
„Zum Schwanen" in Lipburg
Im Eggener Tal laden Gasthäuser den Fremden ein, die ursprünglich großenteils
zu Schloß Bürgeln und damit zum Kloster Sankt Blasien gehörten. Die Häuser
schenken eigene Weine aus, dazu „Chriesiwässerli", ebenfalls eine Gabe des sanften
Tales, das fast unmerklich in die Ebene abgleitet. Im Obereggener „Hirschen"
steht noch ein spätgotischer Türbogen mit „Eselrücken". Der Türsturz enthält die
Jahreszahl 1477 und das Flachrelief zweier Bundschuhe. Hier fertigte man einst
jene Fußbekleidung, die zum Signum des Bauernkrieges wurde. Im nahen Feldberg
grüßt über der bauchigen Hofeinfahrt des „Ochsen", die einst die Wagen mit
Demeters Gaben aufnahm, das Wappen der Familie Eglin: zwei sich kreuzende
Fische. Die Eglins kamen aus der Schweiz wie die Rüdlins, waren großenteils
Fischer, wirtschafteten lange in Badenweiler als Kronenwirte und bezogen dann
in Feldberg das historische Gebäude mit der Jahreszahl 1763. Im Wirtsraum mit
seinen Holzpaneelen hängen Erinnerungsgegenstände aus Badenweilers Vergangenheit
, darunter eine Gästeliste von 1747, eine zeitgenössische Rötelzeichnung des
ursprünglichen Gasthauses Römerbad, außerdem ein Reliefbild Hermann Burtes
und eine Federzeichnung Kibigers „Die Betteleiche", mit der sich eine Geschichte
verknüpft: der alte Baum steht zwischen Mauchen und Feldberg; Mauchen war
früher basel-bischöflich und arm, Feldberg markgräflich und wohlhabend, so daß
Mauchener Kinder nach Feldberg hinaufstiegen, um Brot zu betteln. Doch in
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