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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 16
(PDF, 40 MB)
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Allgemeines und Stillegung (1970)

Das Wohnhaus der Mühle, in dem unten drin die Mühle ist, wurde von
Johann Friedrich Grether 1770 erbaut. Reinhard Friedrich Kammüller heiratete
1842 in Maria Barbara Koch die Tochter des Vogtes in Welmlingen. Er hat vor
allem, später auch mit Unterstützung seines Sohnes, viel Tatkraft und Weitblick
auf den Ausbau des Anwesens verwendet. Von ihm stammen einige der breit
angelegten Nebengebäude. Seine Frau hat mit großer Liebe und viel praktischem
Verstand den größten Teil dazu beigetragen, daß das Besitztum auch nach außen
hin zu einem der schönsten Anwesen des Markgräfler Landes wurde. Verschiedene
Nutz- und Ziergärten wurden rings um den Hof angelegt. Die Insel oberhalb des
zur Hofmühle gehörigen Wehres wurde durch eine Tannenbepflanzung zu einem
idyllischen, rings vom Wasser umspülten Wäldchen umgewandelt; oberhalb des
Anwesens umschatteten Tannen einen dunklen Weiher, rings um den Hof erwuchsen
mächtige Kastanien und Platanen, und in dem auf diese Art prachtvoll
abgeschlossenen Hof war seltenes farbenprächtiges Geflügel in einer Voliere zu
sehen, Pfauen und Fasanen spazierten über den Hof. So galt mit Recht die Bruck -
mühle bis zur letzten Jahrhundertwende als eines der schönsten Anwesen der
Markgräfler Heimat.

Die Mühle wurde im Jahre 1970 stillgelegt. Für den Weiterbetrieb wäre der
Bau einer von öl geheizten Trockenanlage erforderlich geworden. Durch die Einführung
der Mähdrescher bringen die Bauern das Getreide im feuchten Zustand
in die Mühle, während sie es früher auf ihrer Bühne erst trockneten. Zum anderen
hat sich durch die Felderumlegung der Gemeinde Wollbach in jener Zeit die
Gelegenheit geboten, den Kanal aufzufüllen und die Bodenfläche von ca. 2500 qm
als Feld für die Landwirtschaft zu gewinnen. So hat Karl Gerwig den Entschluß
zur Stillegung gefaßt.

Es ist noch nachzutragen, daß in den Dreißigerjahren ein Elektromotor von 5 Ps
in die Mühle eingebaut wurde, um bei wenig Wasser den Betrieb weiterzuführen.
Später wurde auch ein Walzenstuhl eingebaut. Der Walzenstuhl wurde im Jahre
1870 von dem Schweizer Wegmann erstmalig angewendet und hat die alten Mahlsteine
heute durchweg verdrängt. Die modernen Mühlen haben nur Walzenstühle,
wobei das Mahlgut vom einen Stuhl zum andern und von einer Reinigungsmaschine
zur anderen automatisch gefördert wird. Die gesamten in Deutschland
befindlichen Großmühlen haben eine Mahlkapazität von 10 Millionen Tonnen,
und gemahlen werden im Jahr 5,5 Millionen Tonnen.

Anmerkung 1

Hier wird ausgeführt, daß 1714 ein Friedrich Grether aus Gresgen die Mühle übernahm
und 1806 ein Ludwig Kammüller von Kandern. Bei diesem Wechsel spielen Frauen eine
Rolle.

Im Jahre 1751 heiratete die Tochter Maria Barbara Schnaufer (1734—1813) (Vater
Andreas Schnaufer, Stabhalter in Rümmingen, die Schnaufer stammen aus Calw) den
Ludwig Reinau, Wirt der Kalten Herberge (1724—1793). Sie wurde die Großmutter des
Tobias Kammüller, der 1806 die Bruckmühle von der Frau Grether (geb. Schnaufer)
kaufte.

Der letzte der fünf im Sippenbuch aufeinanderfolgenden Sütterlin als Besitzer der
Bruckmühle, nämlich Hans Sütterlin, Gerichts- und Marchmann (1695—1766 gab seine
Tochter Anna Maria (1722—1761) dem von Gresgen stammenden Schwarzwälder Friedrich
Grether (1713—1761) 1741 zur Frau.

Grether übernahm 1741 die Mühle. Die beiden Grether, Mann und Frau, starben 1761.
Ihr Sohn Johann Friedrich Grether (1741—1794) übernahm die Mühle nach dem Tod des
Vaters 1761 und heiratete im gleichen Jahre 1761 Maria Elisabetha Schnaufer (1740—

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