http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0046
Die Felsenmühle am Ausgang des Wallis (-Tales) vor dem Abbruch durch den Bahnbau
(1845) Stich von Tombleson, 1832
Grasbogen am Rhein" der Burgvogtei Rötteln nicht bezahlen. Anfangs des 18.
Jhdts. — 50 Jahre nach Brunner — bewarb sich Caspar Pfister, der Efringer
Lehenmüller von Laufen (Schweiz), die eingegangene Felsenmühle aufbauen zu
dürfen und als ein Erblehen gegen die übliche Gült wieder in Gang zu bringen.
Nachdem sie 60 Jahre zuvor eingegangen sei und von ihr nun nur noch einige
„rudera" (Ruinen) stünden, erbat er zum Wiederaufbau aus dem nahen Isteiner
Wald das nötige Bauholz. Dazu versprach er bei etwaiger Befreiung von Steuer
and Fron 20 fl rückständige Zinsen zu bezahlen.
Dann treffen wir als Felsenmüller Jakob Schaub (1726/35) und Jakob und
Johann Wirtz (Würth) (1735/82) an.
Danach, 1801, werden zuletzt genannt: Joseph Friedrich Sütterlin von Eimeidingen
; Johann Jakob Zimmermann von Hartschwand (1765 —1846) und danach
dessen Schwiegersohn Joseph Ebner von Fröhnd (1797—1866), der letzte Felsenmüller
, der aufgeben mußte, weil die Mühle wegen dem Bahnbau abgebrochen
wurde.
Von der Armut der Felsenmühle weiß man noch einen Spottvers: „Hüt und
morn — mahl i Chorn; hüt un geschtert — mahl i e Seschter. Mueß i denn nonemol
umme, mueß i denn nonemol umme? — Hüt un morn." Der Ort ist von Legenden
umwoben. Diese wurden gesammelt und aufgeschrieben von den Pfarrern Albert
Ludwig (in Kleinkems von 1926—1933), von Hermann Albrecht, dem Verfasser
des „Präzeptoratsvikari" (in Kleinkems von 1873—1885) und von Emil Hügin,
Landwirt in Kleinkems (1865—1942). Der Kleinkemser Pfarrer und Chronist Dr.
Walter Sick hat die überlieferten Geschichten in einem Bändchen „Die Felsenmühle
von Kleinkems" 1957 herausgegeben.
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