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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 243
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0029
schmähliche Wortbruch des schwedischen Obersten im Lande aus. Erst nachdem
der Feind abgezogen war, wagten sich Frauen und Kinder wieder aus den Wäldern
, unter ihnen die Braut von Hans Scherlin, die Tochter des erschlagenen
Kastellans. Auch ihren Verlobten fand sie, den sie gestorben glaubte. Doch als
sie ihn aufrichten wollte, erwachte er aus einer tiefen Bewußtlosigkeit. Überglücklich
durfte ihn seine Braut gesundpflegen. Zum Dank für die wunderbare und
glückliche Errettung stiftete „Hanns Scherlin und Anna Gottfriedin, mein eheliche
Frau" den Altarstein in der Pfarrkirche zu Kirchhofen.

Die heilsame Quelle

Die Sage erzählt, der Name St. Ilgen bei Betberg leite sich von Ottilia ab, von
der Heiligen, die auf dem St. Ottilienberg im Elsaß gelebt hatte.

Vor langer Zeit lebte auf dem Ottilienberg im Elsaß ein Ritter auf seiner Burg.
Er hatte eine einzige Tochter, die blind war, und ihre Frömmigkeit und Gutherzigkeit
wurde ihr nachgerühmt. Trotz ihrer Blindheit begehrte sie ein junger Ritter
zur Frau, und ihr Vater bedrängte sie, dessen Frau zu werden. Aber sie widersetzte
sich der Heirat eines ungeliebten Mannes. Als sie der Vater zu zwingen drohte,
flüchtete Ottilia von der Burg mit ihren Dienerinnen. Sie kamen über den Rhein
und fanden eine Bleibe in einem kleinen Dörflein. Ganz in der Nähe sprudelte
eine Quelle, von der gesagt wurde, sie habe Blinde sehend gemacht.

Täglich ließ sich Ottilia zu dieser Quelle führen, wusch ihre Augen und wurde
wieder sehend. Bald nach ihrem Weggehen hatte ihr Vater tief bereut, daß er sie
fortgetrieben hatte und ließ nach ihr suchen. Einer seiner Freunde erfuhr von
einer Heiligen, Ottilia mit Namen, die in einem kleinen Zinken über dem Rhein
hoch verehrt werde. Sofort schickte er nach ihr und war sehr glücklich, als man
sie ihm zurückbrachte.

Ottilia ließ zum Dank für ihre glückliche Heimkehr auf dem Ottilienberg eine
Wallfahrtskapelle errichten. Zum Dank für ihre wunderbare Heilung, ließ sie
aber auch eine Kapelle über der wundersamen Quelle aufrichten und nannte den
Ort St. Ilgen. Bis in unsere Zeit wallfahrten viele Kranke zu dem kostbaren
Wasser und fanden Heilung von Blindheit und anderen Leiden. Noch heute steht
aber auch eine wunderschöne gotische Kapelle in dem kleinen versteckten Dörfchen
St. Ilgen zwischen Betberg und Laufen.

UM DEN KAISERSTUHL

Die Rosenkränzlein

Vor tausend Jahren besaß Hesso von Üsenberg eine Burg auf einem Felsen im
Rhein in der Nähe von Breisach, die der Rhein einmal mit sich nahm. An ihrer
Stelle war vorher ein Kloster, in dem sich der Mönch Jlsan von vielen kriegerischen
Abenteuern ausruhte. Doch sein Bruder Hildebrand holte ihn zu den
Kämpfen im Rosengarten bei Worms ab. Die Klosterbrüder baten Jlsan, er möge
ihnen doch von dort ein Rosenkränzlein mitbringen. Nur ungern ging Jlsan mit
seinem Bruder, vergaß bei der Heimkehr auch die Rosenkränzlein nicht. Aber er
drückte den Mönchen die stachligen Kränzchen so derb auf den Kopf, daß sie
ihn im Geheimen zum Teufel wünschten.

Die Festung Brisiacum (Breisach) wurde von den Römern unter Nero Claudius
Drusus (38—9 v. Chr.) angelegt. Nach den Römern soll auf dem Eckardtsberg die
Burg der königlichen Harlungen mit dem Venustempel gestanden haben.

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