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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 269
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0055
Der Sdiönenbucher Lotschi konnte sich in verschiedene Gestalten verwandeln.
Später noch kam er als großer schwarzer Hund, und seine glühenden Augen und
bösartiges Knurren erschreckte auch die Pferde. Hörten sie den Hund hinter dem
Wagen oder daneben im Gebüsch, rannten sie auch mit dem schwersten Wagen
im Galopp davon. Nun hat man den Schönebucher Lotschi und auch den schwarzen
Hund schon lange nirgends mehr gesehen.

Der Schrätteler als Berggeist

Von Herrenschwand kommt man über eine Bergkuppe, die Wanne, hinab nach
Stadel im Künabachtal. Auf der Wanne mußte man an einem fünfundzwanzig
Meter hohen Felsen vorbei, und bei diesem Felsen und um die nahe Geißtanne war
es nicht geheuer. Der Schrätteler, ein Berggeist, ging dort um.

Ein Mann von Herrenschwand mußte fast jeden Tag den Weg am Felsen
vorbeigehen, ohne daß ihm der Schrätteler je einmal begegnet wäre. Als er aber
einmal bei Nacht den Weg machen mußte, kam der Schrätteler wie der Wind,
packte den Mann und warf ihn einfach den hohen Felsen hinunter. Es war ihm
wohl etwas schwindelig, als er wieder zu sich kam, aber das Merkwürdigste war,
daß ihm überhaupt nichts weh tat von dem bösen Sturz und er nicht die kleinste
Schramme davontrug.

Umgedreht

Ein Sattler von Herrenschwand kam jeden Tag auf die Stör, zur Arbeit auf
die Höfe in Stadel. Gewöhnlich war es schon Nacht, wenn er über die Wanne nach
Hause ging. Wohl hatte er schon manchen Streich vom Schrätteler erzählen hören,
aber der war ihm noch nie unter die Augen gekommen.

Einmal aber machte er sich später auf den Heimweg als an anderen Tagen. Da
war plötzlich droben auf der Wanne der Schrätteler hinter ihm, ergriff zwischen
den Beinen des Mannes hindurch seine Hände und drehte ihn um wie einen Sack.
Zwar passierte ihm gar nichts weiter dabei, aber der Mann war so erschrocken, daß
er immer, wenn er allein heimgehen sollte, sagte: „Jetz dreiht er mi wider um!"
Und von da an mußte, wenn es Nacht war, immer einer den Sattler über die
Wanne begleiten.

Lichtlein am Schirm

Von Stadel kommt man über Waldmatt hinüber nach Ehrsberg. Wollten Männer
spät in der Nacht von Stadel nach Ehrsberg, sahen sie oft den Schrätteler am
Weidberg umhergehen. Er hatte einen großen schwarzen Schirm aufgespannt und
daran brannten rundherum helle Lichtlein. Manchmal führte er die Männer ganz
falsche Wege, und sie mußten stundenlang laufen, bis sie den Heimweg fanden.

IM KLEINEN WIESENTAL

Die Raurikerin

Das Kleine Wiesental zieht sich vom Belchen in südlicher Richtung in einer
Länge von zwanzig Kilometern zum Großen Wiesental hinab. Zwischen dem
Kleinen Wiesental und dem Zeller Blauen (1079 m) liegt auf seinem westlichen
Ausläufer das weitgestreute und alte Dorf Gresgen. In diesem abgelegenen Bauerndorf
haben sich noch Sagen erhalten.

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