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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 305
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0091
Konfirmanden bekränzen und
schmücken am Judika-Morgen in
Binzen ihre Dorfbrunnen.
(F. Schülin)

Am Michaelstag oder am Erntedankfest, vor allem bei Vereinsfesten, findet in
Häg, Ehrsberg, Wies und andernorts der Hammeltanz zur Freude aller Beteiligten
statt.

Vor dem Beginn der Getreideernte und vor dem ersten Sensenstrich beteten die
Mähder bis in unsere Zeit auf dem Acker ein Vaterunser. Heute noch wird aus
der letzten Mahd das Glückshämpfeli gezogen. Sieben oder zwölf der schönsten
Weizenähren werden zu einem Sträußlein gebunden und ein Segen darüber gesprochen
. Es wird hinter dem Spiegel aufbewahrt, und die Körner werden unter
die neue Saat gemischt.

Der Bartholomästigmärt (seit 1466), auch Heiterscher Chilbi genannt, in Heiters-
heim am Montag nach dem Bartholomäustag (24. 8.), wie auch der Chlausmärt
dort (6. 12.) und der Müllemer Johrmärt am Donnerstag und Freitag zu Anfang
November, werden von jeher von nah und von weitem Umkreis viel besucht. Am
Bartholomästig wurde gewöhnlich auch die Sichlehenki gefeiert.

An Michaeli (29.9.), an Martini (11.11.), Liechtmeß (2.2.) und am Jörgetag
(23. 4.) war Dienstbotenwechsel. An Martini war durch Jahrhunderte Zinstag,
und die Handwerker brachten ihre Jahresrechnungen in die Häuser, z. B. der
Schmied, Wagner, Sattler, Schuhmacher. Neuerdings finden Laternenumzüge der
Kinderschüler statt, die Laternenlieder singen.

Der Nikolaus (Pelznikel, Niki-Näki, am 6. 12.) kommt in die Kindergärten.
Er kam und kommt noch, wie der Pelzmarti, am Heiligen Abend in die Häuser
mit dem Christkind, das seinen Esel am Misthaufen angebunden hat.

Zu dieser Zeit kommt er auch mit dem Knecht Kupprecht in die Häuser in
einem Dorf am Kaiserstuhl. Sie bringen den Speramunki mit, eine seltsame

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