Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 365
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0151
„Seil Hügeli, wo über'm Dorf Ii prangt,

Wo an de letschte Hüüsere scho anfangt

Und neben andre Dörfli hintrigoht,

Bym Sonnenuntergang vom Oberot

So schön vergoldt wird und sich dann verschteckt,

Wenn's d' Nacht mit ihrem schwarze Mantel deckt,

Seil Hügeli han i im Sinn no frisch,

Wenn d' Jugezyt scho lang vergangen isch ..."

Idyllik ist hier nicht abzustreiten, wenngleich wenig wirklich Neues oder Einmaliges
geboten wird; am anmutigsten vielleicht noch der anschließende Rebhymnus
:

„Seil Hügeli, e Schöpfungsmaisterstuck,
Erzeugt e Säftli, woni au gern schluck,
Mit de schönschte Räbe isch's ja ganz besetzt,
Menkmol hab i mi dort, uff e Rainli g'setzt
Und hab im Schatte b'schaut de ganze Horizont,
Das hat bygott mi völli b'lohnt. .

Bedauerlich auch hier wieder vor allem, daß der angeschlagene Dialekt nicht
echter und kompletter durchgehalten wird ... Es folgen — gottlob und immerhin
— Auszüge aus der Hebeischen „Wiese", seltsamerweise in die Überschriften
„Die Wiese (1. Teil)" und „Schloß Rötteln im Wiesental (Aus dem Gedicht
,Wiese')" unterteilt. — Daran angeschlossen findet sich das kurze Gedicht „Isteiner
Klotz (1914)" von Heinrich Vierordt:

„In einsamem Trotz
Mit Felsengeprotz
Ragt der Isteiner Klotz
Am Schwarzwald vorn
Wie ein Urstierhorn,
Das grimmig stößt,

Deutschlands Bedräuern [!] Schrecken einflößt,
Selbstsicher und dreist,

Umduftet vom Markgräfler Weinrebengeist!"

Das Patriotische mußte ja endlich kommen, es konnte sich zudem kein geeigneteres
Jahr als anno 1914 wählen. Der Karlsruher Heinrich Vierordt (geboren
1855) hat hier in seiner Eigenschaft als badischer Hof rat einen zwar sprachschöpferisch
überholten, aber immerhin eigenwilligen Beitrag aus seinen „Meilensteinen —
Dichtungen aus dem Leben" (in 1. Fassung bereits 1904 erschienen) beigesteuert;
sein „Badisches Heimatbüchlein" hat nachmalig (1925) einiges Aufsehen erregt und
viele Freunde gefunden.

Zu Ende unserer „Auswahl aus der Auswahl" stehen Auszüge aus dem Scheffeischen
„Trompeter von Säckingen" unter dem Titel „Die Erdmannshöhle". Es
mußte für unsern Friedrich Eichrodt eine selbstverständliche und unumgängliche
Pflicht sein, den badischen und seinerzeit alldeutschen Dichter zu bemühen. Immerhin
ist es noch besser und vorteilhafter, hieraus etwas zu bringen, als weiterhin
die Poetae minores mit ihren bewährten Schablonen auffahren zu lassen.

Es sind keine großen Dichtungen, die wir hier fanden und in einigen geschickten
Auszügen zitierten. Das hatten wir ja auch eingangs bereits vermerkt. Das Dokumentarische
ist uns vielmehr und weit eher zuvorgekommen. Es wäre mühsam, nach
den andern Dichtern zu fragen. Burte hatte zwar schon einiges veröffentlicht, sein
,,Madlee"-Band aber ist erst 1923 erschienen. Und eine Lina Krömer hatte ihre
Verse ebensowenig schon gesagt oder gar publiziert.

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