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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 409
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0195
Die Liste der frühen Wirtschaften und Wirte in Schliengen:

Im Jahre 1363 war schon eine Herberge in Schliengen vom Basler Prediger-
Orden um 2 Pfd Stehler an den Leutpriester Virgilius und die Halbnonne
Elisabeth Higenlin verliehen.

1. Das älteste Schild trug wohl das Haus und die Herberge „zum Engel" im Jahre
1458, welches der in diesem Jahr verstorbene Wirt Lenz Grimmig geführt hatte.
Unter dem gleichen Schild und Recht bestätigte der Basler Bischof die Herberge
und das Haus „zum Engel" dem Wirt Peter Byrre, Münzmeister von Thann, im
Jahre 1516 als herrschaftliches Erblehen mit gewissen Freiheiten und den Satzkosten
für Schliengen. Weiter sind dann als Engelwirte genannt: 1618/35:
Hans Martin Müller; 1648: Jakob Weckerlin; Hans Flecklin; danach im 18. Jdt.
Clemens Grell, 1716: Fritz Hau verkaufte die Wirtschaft an Andreas Rümmelin
um 1225 Pfd. Im Jahre 1750 ist sodann der letztgenannte Engelwirt, Lorenz
Krieg, gestorben.

2. Im 16. Jhdt. gesellten sich dann die nächsten Schilde neben den „Engel"; 1535:
das Wirtshaus „zum Schlüssel" mit dem „erbarn jungen Wirt Hans Keller;
1618—1628: Poli oder Poleronus (Apollinaris) Buri; 1629/30: Leonhard Sattler;
1631/32: wieder A. Buri, 1633: eingegangen; 1717: Josef Metzger, seit 1716
in Gant.

3. 1545: betrieb der Vogtmann des f Hans Keller Kinder eine Wirtschaft „zum
Sternen", die unter dem gleichen Schild nach Unterbrechung im Jahre 1651 von
Moritz Meyer wieder eröffnet und bis zur Wiedereröffnung der Stubenwirtschaft
im Jahre 1658 betrieben wurde.

4. 1555: tritt als Wirt „zum Ochsen" Martin Gißnagel (Küßnagel) in Schliengen
wohl nur kurzfristig auf.

5. Seit 1618 ladet die „Sonne" am Kreuzungspunkt der Landstraße und Gassen die
Reisenden und Gäste zur Einkehr ein; sie bestand wohl schon vor dem Namen
des erstgenannten Wirts Hans Kuttler, dem bis 1622 Christian Funckh (tot
1622) folgte. Danach, 1622, wird die Hinterlassenschaft des Sonnenwirts Claus
Brendlin selig aufgenommen. Dann folgten 1624/28: Michel Rock und danach
bis 1648: Hans Metzger. Dann wieder Hans Kuttler (wohl der junge), 1651
aber wieder Johann Metzger, dessen Nachfahren, 1716: Franz Metzger weiter
das Recht genutzt haben. Dazwischen wirtete als „Sonnenwirt" Anton Rim-
melin, der 1736 bei der Taufe seines Söhnleins keine geringeren als den Dom-
scholaster vcn Roggenbach als Götti und die Landvögtin von Rotberg als Gotti
geladen und vom Bischof zu Pruntrut als Patengeschenk 6 Louisdor empfangen
hatten. Nach Rimmelin kamen aber wieder die Metzger zur „Sonne" zurück.
Johann Friedrich Metzger (fl774) baute das repräsentative Wirtshaus in seiner
jetzigen Gestalt, erneuerte das Schild und setzte seine Initialien und Zier in
Stein über den Eingang: Unter dem Metzgerbeil und Weinkelch die Buchstaben
F M W (Friedrich Metzger Wirt) und die Jahrzahl 1772. 1839: Gustav Metzger.

6. Im Jahre 1717 zeigte an der Gasse nach Mauchen der „Adler" seine Schwingen
mit dem Gastrecht des Hans Peter Metzger; 1770 wirtete dort Xaver Boll.

7. Dann stellte sich im Jahre 1775 auch der Wirt „zur Krone" vor.

8. 1801 Joseph Waltz als Wirt „zum Baselstab" am Marktplatz zu Schliengen
(heute das Weingut Blankenborn). *

Die Gaststätten bewirtschafteten selbstverständlich meist selbst größere Rebgüter
; so besaßen im Jahre 1775 der Sonnen wirt 48 Jucherten, der Adlerwirt 45
Jucherten, der Kronenwirt und Hirschwirt je 22 Jucherten Reben; die Wirte in

* Die Fortsetzung der Reihe der nachfolgenden Wirte bleibt weiteren Untersuchungen
vorbehalten.

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