http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0043
Traute Endemann: „Vogtei und Herrschaft im alemannisch-burgundischen Grenzraum",
hrg. v. Konstanzer Arbeitskreis für ma. Geschichte Konstanz, Stuttgart 1967
zahlreiche Ortschroniken, insbesondere die von Binzen (Fritz Schülin 1967)
Hugo Ott: „Studien zur Geschichte des Klosters St. Blasien im hohen und späten Mittelalter
" Stuttgart 1963
Regesten der Mgff. von Baden und Hachberg
Albredn Strobel: „Agrarverfassung im Übergang" Forschungen z. oberrheinischen Landesgeschichte
", Freiburg München 1972
Chr. M. Vortisch: „Wässerungsstreit im Grütt" in Das Markgräflerland Heft 1/2 1973
Wolf gang Leiser: „Der gemeine Zivilprozeß in den Badischen Markgrafschaften" Stuttgart
1961
Herkunftsnamen im Markgräflerland
von Chr. M. Vortisch
Wenn es auch noch keine zusammenfassende Darstellung der Zuwanderung in
unserer Gegend seit dem 17. Jht. gibt, so hat man dazu doch lokale Veröffentlichungen
, die uns eine dokumentierte Vorstellung über diese Vorgänge vermitteln
Die Unterlagen dazu sind im allgemeinen die Kirchenbücher. Deshalb
hören unsere Kenntnisse darüber mit dem Beginn des 17. Jh. auf, nur in Ausnahmefällen
reichen sie noch zurück ins ausgehende 16. Jh. Es ist zweifellos richtig,
daß der größte Zustrom von Zuwanderern nach dem 30jährigen Krieg gekommen
ist. Daraus den Schluß zu ziehen, daß die heute bei uns gleich wie in der Schweiz
überlieferten Familiennamen (FN) auf die Zeit seit dem 30jährigen Krieg zurückgehen
, ist gleichwohl nur zum Teil richtig. Denn bei vielen solchen Namen ist
ein sehr viel älterer gemeinsamer Ursprung nachzuweisen 2).
Daneben gibt es eine weitere Möglichkeit, der früheren Zuwanderung nachzuspüren
, das sind die in Zinsgüterverzeichnissen, Güterrödeln und Berainen der
früheren Jahrhunderte auftretenden sogen. Herkunftsnamen. Das sind Familiennamen
, die zuziehenden Familien aufgrund ihrer Herkunftsländer und -orte
gegeben worden sind. Das Alter entsprechender Quellen (seit dem Ende des 13. Jh.)
deckt sich glücklicherweise etwa mit dem Alter unserer Familiennamengebung 3).
Da freilich nur ein Teil all dieser früher ausgestellten derartigen Urkunden auf
uns gekommen ist, müssen wir uns über den zufälligen Charakter dessen, was
wir finden können, klar sein. Die Ergebnisse können also nur einen allgemeinen
Eindruck über Zuwanderungstendenzen vermitteln. Immerhin können sie die Vorstellung
korrigieren, als ob die Mobilität in früheren Jahrhunderten grundsätzlich
etwa geringer sei als im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Und noch etwas ist zu
bedenken. Wo und wann die Herkunftsnamen den betreffenden Familien oder
Individuen gegeben worden sind, wissen wir auch nicht. Je älter die Daten der
Urkunden sind (z. B. 14. Jh.), desto sicherer kann man annehmen, daß die Namen
noch recht jung sind. Bei jüngeren Urkunden, 16. und 17. Jh., muß die Möglichkeit
eines Wanderungsumweges offen bleiben.
FN nach Ländern
Allgemein bekannt sind die Namen, die das Herkunftsgebiet oder -land verraten
, etwa Baier, Böhm (ältere Form Behaim), Elsäßer, Schwab (Schwöb),
Schwarzwälder, Schweitzer, Würtenberger. Nur zu zwei dieser Namen, Schwarz-
w'dlder und Würtenberger, einige Bemerkungen, weil sie einmal landeskundlich
von Interesse und andererseits genealogisch einigermaßen gesichert sind. Der FN
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