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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 89
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0095
Nach einigen weiteren Arbeiten in der unteren Markgrafschaft blieb die Marmorsuche
zunächst stecken, da Reichmann „wegen eines an denen Augen empfangenen
Unglückes" sich nicht mehr an der Prospektion beteiligen konnte, und die
Marmorarbeiter in Karlsruhe „zu gänzlicher Ausarbeitunge" der schon gewonnenen
Steine gebraucht wurden (S. 479).

Die Marmorfunde haben die Erwartungen „um vieles überstiegen". „Dermahl
haben wir wenigstens schon so viel erhalten, daß nur allein bei dahiesigem
Schlosbaue etliche tausend Gulden in dem Lande behalten werden können, welche
ehedem hinaus gegangen seyn würden" (S. 483), wobei daran zu erinnern wäre,
daß damals ein Kubikschuh carrarischer Marmor auf 12 bis 15 Gulden zu stehen
kam. Zudem entsprach diese Einstellung dem merkantilistischen Wirtschaftsprinzip
, oft durch die Kleinstaaterei ins Groteske verzerrt.

Inzwischen hatte der Markgraf den „Steinkünstler" Franz Vasalli aus Rom,
der schon im Neuen Schloß in Stuttgart gearbeitet hatte, in den Dienst genommen
, „gegen eine ansehnliche Besoldung". Dieser lehrte auch neue Techniken der
Steinbearbeitung. Daher folgte noch einmal eine neue Marmorsuche zwischen 1763
und 1765.

Dabei wurde in Efringen bei der Oberen Mühle, also nahe dem Engetalausgang,
ein Stein entdeckt, der noch schöner war als der Welmlinger Stein. „Auf einem
dem gebleichten Wachse gleichenden Grunde sind da noch viel schönere Baumgestalten
in schwarzer Tuschfarbe zu sehen, als auf dem Welmlinger Steine. Sie
seind ordentlicher disponirt." Der Stein erhielt die Nr. XVIII (vgl. Abb. 1). Auch
er wird von Reinhard von einem Objekt „ex museo Reinhardiano" auf einer
Tafel vorgestellt (1967: 906).

Bei Wintersweiler wurde ebenfalls ein brauchbarer Stein gefunden (Probe
XXIV): „Zu Wintersweiler aber, welches auch etwa eine Stunde von Welmlinger)
ist, bekamen wir einen vorzüglichen Stein" (S. 908).

Der zweite Bericht Reinhards schließt mit einem „Verzeichnis derjenigen Marmor
-, Granit- und Jaspis-Steine, welche zeither in denen marggrävlichen Landen
seind gefunden worden" (S. 914—925). An dieser Auflistung können wir die

Abb. 1 Marmortäfelchen (Muster) aus dem Kabinett des Hieronymus Bernoulli (Katalog
Bernoulli, Gen: VIII: Marmor, Spec. XLVI. Nr. 2 F). Geschenk aus der Tauschsammlung
der Markgräfin Caroline Louise von Baden. Korallenkalk von Efringen
„mit schönen Dendriten". Fundort: nahe der Oberen Mühle. Farbe: „weislecht mit
schwarzen Dendritfiguren von unvergleichlicher Zeichnunge" (Reinhard 1767: 918).
Es empfiehlt sich, die Abb. mit der Lupe zu betrachten! Ansichtsseite (links) geschliffen
und poliert, Rückseite (rechts) auf aufgeklebtem Zettel handbeschriftet.
Naturhistorisches Museum Basel, Mineralogische Sammlung. Foto: W. Suter. 1:1.

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