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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 1/2.1979
Seite: 92
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-01-02/0098
nymus Bernoulli (1745—1829) und haben sich in dessen uns erhaltenem Catalog
(Wittmann 1978: 17 Anm. 1) verifizieren lassen. In diesem Catalog sind sie alle,
zusammen mit den Mustern aus dem Hochbergischen und dem Kraichgau, handschriftlich
auf einer Seite aufgeführt unter „Gen: VIII: Marmor" und zwar in zwei
Arten, die erste (Spec. XLVI) mit der Sammelbezeichnung „Gelbl. und grau
gesprenkelte Marmor aus dem Baden-Durlachischen", die zweite (Spec. XLV)
ohne zusammenfassende Bezeichnung.

Alle diese Muster stammen „ex Dono der Durchlauchtigst Marek Gräffin
Selbsten", wie unten auf der Seite vermerkt ist. Sie gehören also zu einer der
Suiten, mit denen die Markgräfin Caroline Louise von Baden (1723—1783), Gemahlin
von Carl Friedrich (1728—1811), in alle Welt getauscht hat (auch Wittmann
1977: 35, 67 Anm. 22). Sie war eine passionierte Sammlerin, und ihre
Sammlung bildet den historischen Grundstock der Landessammlungen für Naturkunde
in Karlsruhe.

Wir kennen Beziehungen zu Basler Sammlern schon aus Briefen. So schreibt
Johannes Rudolf Frey (1727—1799) am 27. 10. 1775 an Caroline Louise (aus dem
Französischen übersetzt, Mayer 1975: 317): „Dürfte ich gleichzeitig wagen, mir
die Kühnheit zu nehmen, Sie Madame an die seit 9 bis 10 Jahren neu entdeckten
Marmore zu erinnern, um die Suite, die ich seinerzeit die Güte hatte von Eurer
erlauchten Hoheit zu erhalten, zu vervollständigen." Am 25. 5. 1776 bat Frey
erneut unter Beifügung einer Liste der Marmore seiner Sammlung um die noch
fehlenden Marmormuster.

Die Auflistung der im Basler Museum noch erhaltenen Täfelchen aus dieser
Suite der Markgräfin ergibt:

— weißer Marmor „mit Dendriten aus Welmlingen im Rötelischen" (XLVI.
Nr-2);

— weißer Marmor „mit wenig oder keinen Dendriten" von Welmlingen (XLVI.
Nr. 2 A und 2 B):

— weißer Marmor „mit schönen Dendriten von Efringen im Rötelischen" (XLVI.
Nr. 2 D und 2 F) (vgl. Abb. 1);

— „gelbl. grau u. weiß gesprenkelter Marmor von Tannenkirch im Rötelischen"
(XLV. Nr. 3 A und 3 B);

— „ein grauer dt. von Winterschweiler im Rötelischen" (XLV. Nr. 6 H, auf dem
Muster jetzt ohne Nr.);

— „ein grauer dt. von Wollbach im Rötelischen" (XLV. Nr. 6 J);

— „ein grauer dt. von Candern im Sausenbergischen" (XLV. Nr. 6 K).

Dazu kommen aus dem Hochbergischen Emmendingen (6 L) und dem Kraichgau
Wössingen (6 M, 6 N), Durlach (2 B) und Berghausen (6 O, 6 P); dagegen fehlen Bauschlott
(Nr. 2) und zwei Muster ignotis locis. Je ein Muster von Berghausen und Söllingen
ohne Nr. gehören nicht zu dieser Suite.

Das Mustertäfelchen von Wollbach (XLV. Nr. 6 J) ist eindeutig kein Jurakalk,
sondern oberer Muschelkalk (Trochitenkalk). Damit ist auch die Ortsangabe bei
Reinhard (1767: 919) „ohnweit des Dorfes, bei der Ziegelhütte" abgeklärt. Diese
stand früher im Ortsteil Nebenau, wo es keinen Malm, wohl aber Muschelkalk
gibt.

Der Vergleich der noch erhaltenen Markgräfler Muster dieser ersten Suite mit der Aufzählung
im Bernoullischen Catalog zeigt, daß von den ursprünglich 7 Mustern der Spec.
XLVI noch 5 erhalten sind, und zwar von Welmlingen eines ohne Nr. (wahrscheinlich
Nr. 2), dann 2 A und 2 B, von Efringen 2 D und 2 F, während 2 C und 2 E heute fehlen.
Von der Spec. XLV sind erhalten Tannenkirch 3 A und 3 B, Wintersweiler 6 H (auf
dem Muster fehlt jetzt die Nr.), Wollbach 6 J und Kandern 6 K.

Eine zweite Suite, ganz offenbar nur lückenhaft erhalten, besteht aus noch
3 Täfelchen aus dem Markgräflerland (Abb. 2). Sie sind auf der Rückseite mit
einem in der Druckumrandung 4,8 auf 6,2 cm großen, ausgeschnittenen, gedruckten

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