Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 281
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gab. Und Burte konnte das Wissen in sich buchen, daß er doch nicht umsonst gelebt
hatte. Die Reden, Ansprachen und guten Wünsche nahmen fast kein Ende, und
es war erstaunlich, wie der alte Dichter das alles ertrug. Alban Spitz schrieb
folgendes Gedicht:

Dr. Hermann Strübe-Burte

Zur Vollendung seines achtzigsten Lebensjahres

Jetzt isch er achtzig, sälle Maa,
Wo so chräftig mole chaa
Und dichte, 's trybt us alle Fuege,
Hä, mä mueß bigoscht grad luege.

Euse Burte z' Mulberg dort,

Wo uffs Heil im Geischt au schwört,

Isch ä Maa vo räche Gabe,

Voll wi ä goldni Immbliwabe.

Het vo dr Wält scho so viel gseh,
Mä het em Priis und Ehra geh,
(Mänge het au übern gschnöret,
Was halt au zuem Läbe ghöret).

Doch was duet's? Er dichtet, labt,
Unentwägt er witter sträbt,
Bohrt und grabt in Wort und Danke,
Duet drmit eus herrlig bschänke.

Jetzt mit siine achtzig Johr,
No fix im Geischt und guet by Ohr,
Noch und noch, es isch zuem Stuune,
Wie Volch und Läbe do düent ruune.

Voll Ideeä, Witz und Chraft,

Git er 's Läbe, warm im Saft.

Wer so als Mänsch im Geischt duet läbe,

Statt als Schnägg am Düüre z'chläbe,

Dä isch ä Schatz für Volch und Land,
Was er duet mit siinre Hand,
Isch wahrlich doch en große Säge,
Wo is hilft, das Mänschsii z'träge.

Drum stöhn mr zuenem, starch und fescht,

Hüt an siim Geburtstagsfäscht,

Wiä au sunscht zue alle Zytte,

Im Sunneschy und . . . Dunnerstrytte.

Der große Künstler blieb gut als Mensch zum Menschen. Der Gemaßregelte,
der selber Arme, wollte noch jungen Kollegen helfen. Bis zum Ende blieb er ein
spontan sich Einsetzender für andere.

Beim 80. Geburtstag freute man sich über die Kraft und Frische des Jubilars.
Doch bei der Eröffnung der Ausstellung, die im Maulburger Schulsaal zu seinem
81. Geburtstag stattfand, und Burte den Alban mit den Worten begrüßte: „Äh,
der Gotthold, i freu mi halt allewiil, wenn i di seh", da war der Dinkelberger
erschrocken über den offensichtlich schlechten gesundheitlichen Zustand. Und er
stellte fest: Dieser Mann ist einsam. Dafür sind alle seine Züge strenger. Er bietet
das Bild eines eigenwilligen und kämpferischen Mannes voller Einfälle, der sich

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