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Sucharbeit erleichterte. Künftig sollte ein solches Register nach jeweils fünf Jahrgängen
erscheinen, ein Wunsch, der leider nicht in Erfüllung ging.
Vom sechsten Jahrgang (1935) an wurde die Erscheinungsweise auf das Kalenderjahr
umgestellt, während Heftzahl und Umfang unverändert blieben. Ein
Staatszuschuß erleichterte erstmals die Finanzierung der Zeitschrift und bedeutete
gleichzeitig Anerkennung der geleisteten Arbeit sowie Gleichstellung mit anderen
historischen periodischen Publikationen des Landes. — Ernst Schultz (1861 —
1953), der unvergessene Sammler heimatlichen Kulturgutes in Lörrach, den die
Stadt für seine aufopfernde Aufbauarbeit mit der Ehrenbürgerschaft auszeichnete
, steuerte seinen ersten Beitrag in Form zweier noch nicht veröffentlichter Hebelbriefe
bei. Im übrigen wurden begonnene Artikelreihen fortgesetzt und teilweise
abgeschlossen.
Jahrgang 7 (1936) brachte mit 144 Seiten erstmals einen etwas größeren Umfang
. Mit dem schon erwähnten Adlerwirt Johann Georg Behringer zusammen
bot Reinhold Zumtobel (1878 — 1953) ein Kapitel aus der Geschichte seines Heimatdorfes
: „Das Eisenwerk in Hausen". Als Journalist und Schriftsteller lange
Zeit in Freiburg tätig, blieb er der Heimatgemeinde durch die mit dem Freund
Johann Georg Behringer zusammen betriebene Forschungsarbeit verbunden.
„Hausen im Wiesental. Das Heimatdorf unseres alemannischen Dichters Johann
Peter Hebel" erschien 1937 als Gemeinschaftswerk. „Mit Hebel in der Heimat"
folgte 1949, und 1950 schilderte Zumtobel seinen Weg „Vom Gemeindebub zum
Ehrenbürger", nachdem ihm diese Würde 1949 zuteil geworden war. 1953 erhielt
Reinhold Zumtobel den Hebel-Preis. — Mit Dr. Philipp Hieber, Dr. Ernst Scheffelt
und Hermann Jacob traten drei weitere neue Mitarbeiter in Erscheinung.
Der letztgenannte gab mit seinem Aufsatz über „Die Auswanderung aus dem
badischen Oberland in den Jahren 1797—1804" wichtige Hilfen für die Bevölkerungsbewegungen
in unserer Heimat, Hilfen, wie er sie für den Stand der Sippen
und Familien auch in seinem „Einwohnerbuch der Markgrafschaft Baden-
Durlach im Jahre 1709" (1936) bot.
Entsprechend den Bestimmungen der Reichspressekammer durfte von 1937
an (Jahrgang 8) die Zeitschrift „Das Markgräflerland" nur noch dreimal jährlich
erscheinen. Man entschloß sich, die Hefte 3 und 4 als Doppelheft herauszugeben,
so daß der Umfang von insgesamt 128 Seiten beibehalten werden konnte. Engelhard
Buhrin (1892—1973) steuerte einen ersten Beitrag über „Die Auggener und
Müllheimer Muser" bei, dem später noch weitere Arbeiten aus der Auggener
Orts- und Familiengeschichte auch in den Markgräfler Jahrbüchern folgten. Eine
Zusammenfassung all seiner Forschungsarbeit gab Engelhard Buhrin, der neben
seinem Beruf in Heidelberg aus privater Neigung Geschichte und Volkskunde
studiert hatte, in seinem Buch „Der Weinort Auggen" (1972). Für seine gewissenhafte
und treue Tätigkeit im Dienste der Heimat wurde er zum Ehrenmitglied
der „Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" ernannt. — Die Aufsätze von
Dr. Richard Dietsche über „Die industrielle Entwicklung des Wiesentales bis zum
Jahre 1870" (auch als Sonderdruck herausgebracht) und von Dr. Theodor Greiner
über „Das Markgräflerland. Ein geographischer Überblick zur Einführung"
dürften auch heute noch als fundamentale Abhandlungen gelten. Schließlich
sollten Fritz Kuhny, der über den „Vogt Peter Kaltenbach von Britzingen" berichtete
, und Ernst Grether, auf dessen Mitarbeit schon hingewiesen wurde, nicht
vergessen werden. Den 8. Jahrgang schloß ein Verzeichnis der Bezieher der Zeitschrift
„Das Markgräflerland" ab, aus dem sich neben der Zahl der Leser, die
sich auf 552 belief, auch der weite Verbreitungsraum ablesen ließ, der damals
als äußerste Eckpunkte Genua (Italien), Hermannstadt (Rumänien), Berlin und
Düsseldorf aufwies.
Jahrgang 9 (1938) ging wieder mit zwei Einzelheften und einem Doppelheft
zu den Lesern, wobei die Finanzierung des letzteren durch Zuschüsse eines Industriellen
aus Lörrach und der Stadt Lörrach eine Erweiterung des Gesamtum-
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