http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979/0057
den Hinweis: „Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräfler-
landes". Im Mai 1968 mußte die Zeitschrift ihr Erscheinen einstellen, da die
staatliche Subvention weggefallen war. Eine Leserumfrage, die bereits im Frühjahr
1968 durchgeführt worden war, hatte die Zustimmung zum künftigen Zusammengehen
zum Ausdruck gebracht. Der bisherige Redakteur der „Markgrafschaft
", Konstantin Schäfer, war bereit, mit Fritz Schülin gemeinsam die Schriftleitung
der Zeitschrift „Das Markgräflerland" zu übernehmen, unterstützt von
einer Redaktionskommission mit den Mitgliedern G. Becker, G. Moehring, Dr.
E. Richter und Chr. M. Vortisch. Der Hebelbund Müllheim als bisheriger Herausgeber
der Zeitschrift „Die Markgrafschaft" würde nun auch als Mitherausgeber
der Zeitschrift „Das Markgräflerland" in Erscheinung treten. Äußerlichkeiten
wie die Neugestaltung des Umschlages und die zukünftige Numerierung der
Jahrgänge blieben einer späteren Besprechung vorbehalten. Einig war man sich,
daß neben historischen Beiträgen in vermehrtem Umfang Aufsätze zu Kultur,
Wirtschaft und Landeskunde die Bezogenheit auf die Gegenwart unterstreichen
müßten.
Den neuen Verhältnissen entgegenkommend, wurde zur Frühjahrstagung 1969
nach Neuenburg eingeladen. Am 20. April traf sich eine große Gruppe von interessierten
Heimatfreunden. Konstantin Schäfer, in der Geschichte der Stadt
Neuenburg bewandert wie kein zweiter, führte zu den wenigen erhaltenen Resten
der Vergangenheit; Kriegszeiten und der heute so friedliche Rheinstrom
hatten fast nichts die Zeiten überdauern lassen. Stadtpfarrer Wasmer übernahm
die Erläuterungen in der Stadtkirche. Auch Bügermeister Schweinlin begrüßte
die Tagungsteilnehmer und unterrichtete sie über Gegenwartsaufgaben und Zukunftsplanungen
der Stadt Neuenburg. Am Nachmittag vermittelte Konstantin
Schäfer Einblicke in einzelne Abschnitte und wichtige Vorkommnisse der Geschichte
Neuenbürgs. Pläne, Verträge, Bilder und Briefe untermauerten die mit
persönlicher Anteilnahme vorgetragenen Ausführungen. Eine Betriebsbesichtigung
brachte die Gäste bei einem gemütlichen Umtrunk wieder in die Gegenwart
zurück. — Die Herbsttagung vereinigte die Heimatfreunde am 19. Oktober
1969 in Istein. Ein Rundgang durch das Dorf am Fuße des Klotzen führte
die Gäste auch zu dem am 14. Mai 1966 der Öffentlichkeit übergebenen Gedenkstein
für Hermann Schäfer und zu dem am gleichen Tag eingeweihten Fritz-
Schülin-Brunnen. Dr. Karl Böhler trug den Plan einer Literaturerfassung des
gesamten bisher in historischen und naturwissenschaftlichen Zeitschriften erschienenen
Materials für das Markgräflerland vor. Die Durchführung dieser
Dokumentation sei umso dringlicher, da jedes Hinausschieben den Berg der un-
aufgearbeiteten Publikationen noch größer werden lasse. Die Neuwahl des Vorstands
— satzungsgemäß alle drei Jahre nötig — erbrachte wenige Änderungen:
1. Vorsitzender: Christian Martin Vortisch (wie bisher)
2. Vorsitzender: Dr. Erhard Richter (wie bisher)
Schriftführer: Gerhard Moehring (wie bisher) und
Gerhard Koelbing (zusätzlich)
Rechner: Gustav Becker (wie bisher)
Schriftleiter: Fritz Schülin und Konstantin Schäfer
(durch Vereinigung der Zeitschriften „Das Markgräflerland" und
„Die Markgrafschaft" im Jahre 1968).
Am 24. Mai wurde die Frühjahrsversammlung für das Jahr 1970 in Bürchau
durchgeführt. Fritz Schülin wanderte mit den Teilnehmern durch einen Teil der
ausgedehnten Gemeinde und erläuterte ihre 600jährige Geschichte. Die Nachmittagsveranstaltung
eröffnete der Gesangverein Bürchau. Dann plauderte Gudrun
Welsch-Weis in kurzweiliger Form über „Alti Gschlechter am Zeeche vom
Belche". Das Familiengeschichtliche weitete sich aus zu einem bunten Bild des
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