http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0036
3.1.3. Windverhältnisse
In windgeschützten Lagen gedeihen Reben am besten. Hänge, die ständig wehenden
Winden ausgesetzt sind, eignen sich nur bedingt für den Weinbau. Vor allem
die Blüten werden durch den Wind in ihrer Entwicklung gestört. Warme Winde
, die zwar der Reife der Trauben förderlich sind, können andererseits ein Verbrennen
der Blätter und ein Eintrocknen der Beeren bewirken.
Die Hänge des Markgräflerlandes sind im Windschatten von Schwarzwald und
Vogesen vor Ost- bzw. Westwinden relativ geschützt. Winterliche Nordwinde
schaden den Pflanzen naturgemäß weniger.
3.1.4. Das Lokalklima
Wie die Ausführungen über das Klima gezeigt haben, sind im Markgräflerland
die klimatischen Mindestanforderungen zum Betreiben des Weinbaus erfüllt. Qualität
::- und Quantitätsverbesserungen können durch lokale Besonderheiten, die
ein spezifisches Mikroklima bedingen, bewirkt werden. Von größter Bedeutung
ist hier die Erwärmungsfähigkeit des Bodens, die einmal vom Relief und zum anderen
von der Bodenfarbe abhängig ist. Dabei sind Neigungswinkel und Neigungsrichtung
der Flächen von größter Wichtigkeit, da die Sonnenstrahlen dort für den
Weinbau zur günstigsten Erwärmung der Erdoberfläche beitragen, wo sie, wie an
Hängen mit einer Neigung von 15 — 3Q und südwestlicher und südöstlicher Exposition
, möglichst senkrecht und langandauernd auftreten (siehe Abb. 18).
Was die Bodenfarbe angeht, so nehmen dunkle Böden mehr Wärme auf als helle,
geben diese in der Nacht wieder ab, wodurch die Temperaturen in der bodennahen
Luftschicht erhöht werden und nicht selten dadurch auch Fröste verhindert werden.
Helle Böden erhöhen mit ihrem Reflexionsvermögen die Tageshöchsttemperaturen
und begünstigen dadurch die Fruchtzuckerbildung. Feuchte Böden sind in der Regel
von Juli bis Oktober um 1 — 2 kühler als drainierte. Darüberhinaus ist für
das Gedeihen der Reben die Lage über NN von Bedeutung. In allen Weinbaugebieten
Deutschlands sind die mittelhohen Lagen die günstigsten, da niedere Lagen
durch Kälteseen gefährdet sind und sich in größeren Höhen die Temperaturabnahme
ungünstig auswirkt.
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