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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 108
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0114
Die Höhe der Abgaben dürfte sich auch wie in den vorigen Jahrhunderten im
gleichen Rahmen gehalten haben. (Abb. 2)

Bei den einzelnen Bauern schwankte das Besitzverhältnis Äcker, Matten, Holz
zu Rebland, je nach Interessenlage und Möglichkeit, zwischen drei und acht Prozent
.

Die Abgaben waren je nach Lage und Qualität des Bodens unterschiedlich und
betrugen für einen Jucharten zwischen einem und zwölf (!) Schillinge. Im 17. Jahrhundert
wurden als Zins Wein, aber auch Früchte abgegeben. So zinste Fridlin
Renckh (1600) für zwei Rebäcker zwei Viernzel Korn, ein Viertel Kernen und
einen Schilling. Virich Weyß (1600) gab für Reben vom „Newen Berg" (= Im
Rank) ein Saum Wein und ein Viertel Haber, Jacob Senger (1609) für einen Rebacker
zwei Viertel Korn, Hanß Yckhler (1609) für einen Rebacker ein Viertel
Kernen und Animuß Philipp (1654) für einen Jucharten im „Newen Berg" 38
Maß, ein Zins, der noch 1820 üblich war.

Von Interesse ist jedoch, daß im Gewann Rebgarten, der sich vom Ramsberg in
Richtung Niederdossenbach hinzieht und erstmalig in einem Berain aus dem Tahre
1628 erwähnt wird, kein Rebanbau zu erkennen war. Es besteht die Möglichkeit,
daß zwar im 17. Jahrhundert der Rebanbau dort versucht wurde, aber wegen der
unjünstigen Hanglage (Süd-Nordwcst-Richtung) die Reben nicht wuchsen.

18. Jahrhundert

Der 30jährige Krieg mit seinen Verwüstungen und die kriegerischen Handlungen
im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts sowie Mißernten und Wetterkatastrophen
verringerten die Anbauflächen in der Gemarkung um etwa 30 %>, wenngleich weitere
Anbaugebiete erschlossen wurden. Die Zinspflichtigen der Herrschaft Schwörstadt
bewirtschafteten jetzt nur noch ca. 37 Jucharten (1654: 56V2 J.), während
die an sich schon geringen Rebflächen der Truchseßen (53/4 J.), des Widums (21/* J.)
und der Pfarrei (2 J.) im wesentlichen unverändert blieben. Die Flächen waren
inzwischen verkommen und auch verwüstet worden, so daß der schnelle Wiederaufbau
für die Pächter aus wirtschaftlichen Gründen einfach nicht möglich war.
Absatzschwierigkeiten schienen keine Bedeutung zu haben, da im Laufe der Jahre
die Anbauflächen erweitert wurden.

Die Rebäcker befanden sich auf folgenden Gewannen:

„Rebhalde"



Rebhalde)

u/24

Jucharten

„äußerer Berg"
„Eychbühl"



Äußerer Berg)

7 V4

Jucharten



Eidibühl)

Vi

Jucharten

„Saffergarthen"



Savrangarten)

2%

Jucharten

„inner Letten"



Letten)

1 V*

Jucharten

„im Horner"



Wannengraben?)

Va

Jucharten

„Wännele"



Wännele)

Vi.

Jucharten

„Eßelberg"



Gießhübel)

Vi

Jucharten

„im Bödemle"



Bödemle)

1

Jucharten

„ Schloßbrunnen"

(=

Im Rank)

1 3/l6

Jucharten

„Schloßgaße"
„Gißhübel"

( =

Im Rank)

»/«

Jucharten

( =

Gießhübel)

3«/«

Jucharten

„Sigristenbühl"

( =

Rebhalde)

1 V«

Jucharten

„Kebeler"

( =

Käppeler)

1 vl2

Jucharten

„hinder der Häusern"

( =

Hinter d. H.)

25/8

Jucharten

„Hüenerberg"
„Newenberg"

< =

Rebhalde)

Vi

Jucharten

( =

Im Rank)

Vi

Jucharten

„Kilcher"

( =

Im Rank)

1 v8

Jucharten

„Gigerjoggli"
„Multen"

( =

Rebhalde)

Vi

Jucharten

( =

Muldenrain)

1

Jucharten

„zwüschen dorf"

( =

Reben zwischen Dorf)

6 V4

Jucharten

108


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