http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0127
reben-Anlage im Gewann „Bürgler". In einem Brief vom 2. Februar 1932 schrieb
damals die Gemeindeverwaltung an einen dortigen Grundstücksbesitzer, dessen
Land sie erwerben wollte, folgendes: „Das Zustandekommen dieser Anlage dient
in erster Linie der Hebung unseres Rebbaues und weiterhin könnte bei den
Rigolarbeiten, . .. vielen Arbeitslosen Arbeit beschafft werden, und nicht zuletzt
würde die Wiederbepflanzung der jetzt öd daliegenden Berghänge mit Reben
dem Ortsbild nach und nach wieder den alten Reiz geben, und dem Grenzacher
Weinbauer ermöglichen die vielen Basler Gäste mit einem guten und echten
Grenzacher Tropfen zu versorgen" (34).
Aus den eben genannten Gründen erwarb die Gemeinde im Jahre 1932
auch noch für 7000 Reichsmark von der Firma Hoffmann-La Roche ein 1,57 ha
großes brachliegendes Areal im „Burgacker". Dort schuf sie dann im Winter
1932/33 mit Hilfe von rund 50 Arbeitslosen eine Musteranlage von veredelten
Pfropfreben, die von der Landwirtschaftskammer in Karlsruhe als bezuschussungs-
würdig anerkannt wurde. Dadurch erhielt die Gemeinde von den Erstellungskosten
in Höhe von 34 735 Reichsmark über die Hälfte, nämlich 17 500 Reichsmark
, zurückerstattet (35).
Im Jahre 1935 wurde dann in der Gemeinde auch eine Winzergenossenschaft
mit 20 Mitgliedern gegründet. Die von der Genossenschaft betreute Rebfläche
betrug ca. 7 ha, wovon auf die Gemeinde rund 2 ha entfielen. Schon ein Jahr
nach der Gründung erhielt die Genossenschaft auch die Genehmigung für den
Bau eines Winzerkellers am Talbachweg (36).
Alle diese Initiativen konnten aber den Rückgang des Weinbaus nicht auf-
1n den Reben im Gewann „Bürgler". Die Bodenbearbeitung erfolgt mit Hilfe eines
Kultivators, der von einer Seilwinde gezogen wird. Die Aufnahme entstand Anfang der
sedoziger Jahre, also kurz vor der Bebauung dieses Rebgeländes
(Gemeindearchiv Grenzado-W yhlen)
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