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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 123
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0129
Die Gesamtfläche der gemeindeeigenen Reben am Hirzenberg umfaßte 1975
noch rund 1,2 ha, wovon 90,12 ar im Ertrag standen (40). In den letzten Jahren
wurden dann etwa 60 ar neu angepflanzt, so daß sich diese Rebfläche jetzt
auf rund 1,8 ha vergrößert hat.

Erfreulicherweise stiegen seit 1975 auch die Traubenerträge beträchtlich, wie
folgende Zahlen zeigen: 1975: 2 500 kg, 1976: 6100 kg, 1977: 11 308 kg und
1978: 10500 kg (41).

Um die hohen Kosten für die Bearbeitung dieser Reben etwas erträglicher
zu machen, schlug 1969 die Bezirkskellerei Markgräflerland vor, die Gemeinde
solle jährlich den angelieferten Wein nach dessen Abfüllung wieder von der
Kellerei zurückkaufen und ihn dann zu einem kostendeckenden Preis absetzen.
Die Gemeinde ist diesem Vorschlag nachgekommen, so daß heute der bekannte
Grenzacher Rotwein nur noch zu einem höheren Preis erhältlich ist.

Neben diesem roten Spätburgunder werden — vor allem durch private
Rebbesitzer — auch noch immer die Rebsorten Elbling, Müller-Thurgau, Gutedel
und Silvaner angebaut, doch spielen diese Weinsorten auf dem Markt keine Rolle.

Wyhlen

Im Jahre 1287 werden auf der Gemarkung Wyhlen erstmals Reben erwähnt,
wobei aber eine genaue Lagebezeichnung fehlt. („Wernher von Thegerveld het
ein manwerch reben und bome, stant ob den reben" (42). Die Ortsangabe „ob
den reben" zeigt aber doch an, daß damals schon ein zusammenhängendes Gebiet
mit Reben bepflanzt war. 1301 wird dann eine „Nuwgesetze" (Neusetze) genannt
, also ein neuangelegtes Rebstück (43). Bereits ein Jahr nach der Gründung
der Prämonstratenserabtei Himmelspforte erhielt diese im Jahre 1304 18 Juchar-
ren Reben in Wyhlen, zu denen 1321 noch weitere zwei Jucharten hinzukamen
(44). Der zwischen 1392 und 1572 belegte Flurname „Münchenreben"
wird sich wohl mit Sicherheit auf diesen Rebbesitz des Klosters bezogen haben.
Im Jahre 1471 vermachte dann Peter Zeicheiis Witwe der Himmelspforte weitere
Rebgrundstücke, nämlich ein Viertel im „Schwarzbrunnen" und „Brandacker" (45).

Im 14. und 15 Jahrhundert werden in meiner Flurnamensammlung erstmals

folgende weitere Reblagen erwähnt

1313—36 de vineis an dem brandacher (Bei der ehemaligen Gemarkung Grenzach)
1374 ein vierteil by dem keppelin (Gemeint ist die kleine Kapelle, welche in

der Nähe des Ruschbachs bei der jetzigen Bundesstraße stand).
1374 Reben in den Letten (Beim Donnerloch)
1404—83 viertel reben ligt In enckental (Das heutige Engeltal)
1408—14 reben zer Tonrgruoben (= Donnerloch)

1434 reben gelegen an sant Cristianen betlin (Zwischen Grenzach und Wyhlen
, unterhalb der jetzigen Bundesstraße)

1437 Reben nebent dem kilchoff in der Breite (Bei der katholischen Kirche)

1458 Reben . . . gelegen uff leymen (Oberhalb des Dorfes, westlich der ehemaligen
Solvaysteinbrüche)

1458 zuo lind in den reben (Bei der abgegangenen Siedlung Linda am Rhein
beim Schacht)

1458 reben in der weschen (Oberhalb des Rittersträßleins bei der ehemaligen

Gemarkung Grenzach)
1478 reben in den alten räben (In der Nähe des Friedhofs)
1478 räben Im boumgarten (Bei der jetzigen Baumgartenstraße)
1478 reben neben der Huot matten (Unter der Bundesstraße östlich des

Friedhofs)

1478 reben bi kriemeltz Hüsren (Im äußeren Serrnus)

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