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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 3/4.1980
Seite: 273
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0067
Zustand vor der Erneuerung

Der Bestand wies unorganische Zutaten aus früheren Jahren auf, welche entfernt
werden mußten. So war die repräsentative Korbbogenhofeinfahrt mit einem Anbau
zu einem Viertel zugebaut, auf dem Südteil des ostwärtigen eingeschossigen
Seitenbaues bestand ein zweigeschossiger größerer Aufbau mit Gesindezimmern,
die Bogenöffnungen beider Seitenflügel im Hof waren teilweise zugemauert. In der
Scheune an der Nordseite bestanden massive Stalldecken und weitere Einbauten.
Der weiträumige 560 qm große Innenhof mit einem Misthaufencarree hatte keinen
Belag mehr und es konnten nur Reste von altem Kopfsteinpflaster aufgefunden
werden. Die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln war großflächig gestört
durch häßliche Falzziegel, insbesondere an den Dachüberständen. Das Hauptgebäude
an der Werderstraße wies eine bescheidene Farbgebung auf, die Fenster
waren unharmonisch unterteilt und unterschiedlich erneuert.

Durchführung der Baumaßnahmen nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten
und neuer Zustand

Die Legende zum abgebildeten Grundriß beschreibt leicht ablesbar die neue Nutzung
, dabei ist die ursprüngliche Nutzung in Klammern () angegeben. Die Planung
erreichte, daß ohne Eingriffe in den Bestand, der Hof nach modernen
Gesichtspunkten seiner ursprünglichen Bestimmung dem heimischen Weinbau
wieder zugeführt werden konnte. Es wurde vermieden, einer äußeren historischen
Hülle innen ein verändertes Gesicht zu geben, wie dies heute oft bei
Gebäudesanierungen der Fall ist. Die äußere Restaurierung selbst konnte mit einem
erheblichen Zuschuß aus Landesmitteln der Denkmalpflege durchgeführt werden;
bei der Durchführung stand Herr Gutjahr von der Außenstelle Freiburg des Landesdenkmalamtes
beratend zur Seite. Im einzelnen dürfen folgende Gestaltungsmerkmale
hier beschrieben werden: Gut gestaltete Ergänzungen aus der 2. Hälfte
des 19. Jh. blieben erhalten, wie die mit Ornamenten versehene Haustür mit barocker
Türumrahmung an der Werderstraße und das dort bestehende Geländer
der zweiläufigen barocken Eingangstreppe sowie ein Verandavorbau an der Nordseite
des Hauptgebäudes, der nunmehr nach Entfernen der inneren Haustreppe
im Hauptgebäude wie bisher den einzigen Aufgang zum Wohngeschoß enthält.
Putzgrund- mit Farbuntersuchungen wiesen den Weg für die neue äußere, aber
ursprüngliche Farbgebung mit Mineralfarben. Alle Dächer sind mit alten Biberschwanzhandstrichziegeln
eingedeckt bzw. ergänzt. Die Fenster wurden mit einer
Sprosseneinteilung nach einem aufgefundenen alten Fenster erneuert. Eine bisher
zugemauerte Nebentüröffnung mit Rundbogen neben der Hofeinfahrt an der
Werderstraße wurde wieder geöffnet; sowohl diese Nebentür wie auch die breite
Einfahrt wurden mit neuen schmiedeeisernen Toren versehen. Innerhalb der Toreinfahrt
mußte eine Treppe zur Eingangstür des Geschäftsbereiches angeordnet
werden, so daß eine günstige Verbindung zum Verkaufsbereich im ostwärtigen
Seitenflügel entstand.

Im Erdgeschoß des Hauptgebäudes befindet sich ein größerer Raum als Sitzungszimmer
, welcher mit Sicherheit früher eine barocke Innengestaltung aufwies. Dr.
Fritz Fischer hat zur Ausgestaltung dieses Raumes freundlicherweise eine große
Anzahl seiner Federzeichnungen gestiftet, die Orts- und Weinbaubereiche der Winzergenossenschaft
Müllheim darstellend. Vor allem beeindruckend ist der großräumige
Innenhof mit seinem neuen Kopfsteinpflaster aus alten Rheinwacken, seinen
wiedergeöffneten Rundbögen an den beiden Seitenflügeln und die ehemalige
Scheune mit Walmdach als nördlicher Abschluß. Der Hof dient jetzt als Parkplatz
für Besucher.

Bei der Innengestaltung des ostwärtigen Seitenflügels, welcher nunmehr dem
Weinverkauf und der Weinwerbung dient, blieben alle vorhandenen Holzbalken-

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