http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0123
mit so ganz anderen wie:
Niemals nirgends sterben:
Der Mensch mueß ewig lebe,
Er mueß, es git kai Dod.
Schließlich heißt es auch am Schluß:
„Es pflilt mi schier I sott
Nit sage, was I main:
Der Hailand Krist isch Gott
Uf Erde, suscht e kain.
Doch gerade unter den Gedichten „Ich" finden sich wieder die im vorigen Kapitel
„verlorenen" Töne: So in „Mein Stein":
I gehr kai Ruehm, was hulf mer Ehr un Geld?
My Wäse will I wiise in der Weld:
No gangi zue de Maistere hi un meld:
Gänt mir am Münsterbau ne Bogefeld!
Unüberhörbar sind und bleiben die Töne, die Burte in der „Letzte Bitte" auf
seiner Harfe anschlägt:
„Ihr Kamerade wenn I stirb
So bettet mer im Laim
Un wenn I schließlig au verdirb —
I bitt ych: Nüt as haim!"
Nicht minder eindringlich klingt im tiefen Ernst das Gedicht „Drei Mädchen im
Heimgang" aus.
Und „über die Schulter zurück gesagt":
I bi dehaim
im gliiche Laim
Wie Alli;
I gliich e Kaim
I wiidi nit Aim,
Wem gfalli?
Sieben Zeilen! Nur sieben Zeilen? — Wenn es auch manchmal ein wenig mehr
waren, um den Zusammenhang anzudeuten: In diesen sieben Zeilen steckt doch der
ganze Hermann Burte drin, der im Leben und im Werk gewußt und gesagt hat:
Nüt isch All! — Am Null isch Botte!
327
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-03-04/0123