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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 245
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0067
Am Rande sei noch erwähnt, daß seit 1900 Eis von Grenzach an das Werk Rosental
geliefert wurde. Vier stämmige Pferde, die »Gigy-Elefanten« waren nötig, um den
schweren Eiswagen über den »Grenzacher Stich«, den heutigen Hornrain, nach Basel zu
ziehen.

Nach Ausbruch des Krieges im August 1914 bemühte man sich, die geplanten Gebäude
Autoklavenraum, Spritlager, Feuerwehrschuppen und Destillationslokal unter Dach
zu bringen. Die Inneneinrichtungen konnten jedoch nicht mehr fertiggestellt werden,
denn der Mangel an Personal und Material verstärkte sich mehr und mehr. Als die letzten
Kohlen beschlagnahmt wurden, mußte das Werk 1917 stillgelegt werden.

Zweite Ausbauperiode 1919 - 1933

Erst Mitte 1919 konnte mit den Arbeiten zur allmählichen Wiederinbetriebsetzung
des Werkes begonnen werden. Im September wurde wieder Eis nach Basel geliefert. Gegen
Ende des Jahres 1920 waren fast alle alten Betriebe wieder in Gang.

1918 hatten sich die Basler Firmen CIBA, Sandoz und Geigy zu einer Interessengemeinschaft
zusammengeschlossen. Das gab den Anstoß zu einer kräftigen Expansion in
Grenzach insbesondere auf dem Zwischenproduktgebiet. Hinzu kam, daß in Deutsche
land infolge der Inflation billig gebaut und produziert werden konnte. Auch nach der
Währungsstabilisierung im November 1923 im Verhältnis 1 :1 000000000000 (Billion!,
zum Vergleich 1948 1 :10) war das Lohn- und Preisniveau wesentlich niedriger als im
Ausland.

Während der schlimmsten Inflationszeit zahlte die Firma trotz Protest des Arbeitgeber
-Verbandes den Lohn in Franken aus. Vorher und nachher gab es einen Ernährungszuschuß
in Franken, der erst 1934 auf Grund der Devisenbestimmungen des Dritten
Reiches eingestellt wurde.

Für den Ausbau des Werkes wurde 1921 das Ingenieur-Büro aus dem Rosental nach
Grenzach verlegt. Schon 1922 konnte in einem großen Fabrikationslokal mit Autoklavenanbau
und in einem neuen Mühlelokal der Betrieb aufgenommen werden.

Etwa gleichzeitig entstanden

- ein Betonschopf für brennbare Rohmaterialien,

- ein daran angebautes Salzlager,

- ein weiteres Badlokal,

- ein Rohmateriallager,

- ein Betriebsmateriallager,

- eine Bleilöterei,

- ein zweistöckiges Bürogebäude,

- zwei weitere Flammrohrkessel für 13 bar Dampfdruck und eine Dampfmaschine, welche
die Druckdifferenz von 13 auf 5 bar zur Krafterzeugung nutzte und den 5 bar-
Dampf zum Heizen in den Betrieb schickte.

1923 wurde mit dem Bau des späteren Gerbstofflokals begonnen mit einem Turm für
Destillationskolonnen. Auf dem Maschinenhaus wurden zur Erhöhung des Wasserdruckes
zwei Hoch-Reservoire gebaut.

1924 konnten 18 Wohnungen in der Irgastraße bezogen werden.

1925 wurde ein Wohlfahrtsgebäude in Betrieb genommen mit Küche und Speisesälen,
Badlokalen und Sanitätszimmer, ferner ein zweiter Trockenkanal und ein großes Holzlagergebäude
,

1926 ein kleines Gebäude für Färberei und Analytisches Labor und ein geräumiges
Packmagazin. Das 1923 begonnene Lokal wurde für die Fabrikation der neu aufgenommenen
künstlichen Gerbstoffe eingerichtet.

1928 wurde das Euphalt-Lokal erstellt, in dem Kaltasphalt für den Straßenbau fabriziert
wurde. Die Gemeinde Grenzach war damals Großabnehmer dafür. Das Lokal ist
1947 abgebrannt.

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