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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 2.1981
Seite: 282
(PDF, 36 MB)
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Im 11) Kapitel werden die Personalfragen erörtert. Zu vordem ist ein Bergrat zu bestellen
, der die Direktion führt. Dann soll ein Faktor alle Einnahmen und Ausgaben verrechnen
und quartaliter eine Balance erstellen und jährlich eine Hauptrechnung vorlegen
. Dazu kommen 1 oder mehr Hüttenknechte und Kohlträger, die Kohl und Erz messen
und abwägen. Dann folgt der Schmelzer, Ofenknecht, Aufsetzer, Schlackenschieber
und der Pocher, der Erz, Fluß und Schlacken zu zerkleinern hat. Ferner braucht man einen
Läutermeister mit Gesellen und Jungem, und schließlich einen Hammermeister mit
Gesell und Jungem. Im Bergwerk arbeitet ein Berg-Steiger mit Knappen, Häuern, Scheidern
und Karrenläufern. Die Köhlerei untersteht einem Kohlmeister mit Holzhauern,
Kohlknechten und Gehilfen. Dazu kommen noch die Kohl-, Erz- und Knappenholz-
fuhrleute, ferner Flußbrenner und Riesenmacher.

Es gibt viele Bücher über Gold, Silber, Kupfer etc., aber nur wenige über das Eisen.
Glaser wollte seine 30jährige Erfahrung im Eisenerzbergbau und Verhüttung verwerten.
In einer Laboranten - Ordnung macht er Vorschläge für die Rechte der Belegschaft:

1) Es können sehr wohl Laboranten verschiedener Konfession dem Bergherrn getreu
dienen,

2) Es soll keinen Streit geben wegen der Religion,

3) Jeder soll in seiner Religion frei leben,

4) Jeder kann seinen Gottesdienst besuchen,

5) Beerdigungen sollen nach Landessitte stattfinden,

6) Hochzeit und Kindstaufe ebenfalls nach Landessitte.

Das 12) und letzte Kapitel regelt die Abrechnung. Mit den Erzknappen und Köhlern
wird ein Lohngedinge für das ganze Jahr abgeschlossen. An Zahltagen während des Jahres
wird ein Vorschuß ausbezahlt. Erst am Jahresende wird die endgültige Abrechnung
durchgeführt.

So weit behandelt Glaser die im Eisenerz-Bergbau üblichen Arbeitsmethoden auf 106
Seiten. Als 2. Teil folgt dann ein Monats-Kalender, der angibt, »Was bey Führung der
Bergwercke von Monath zu Monathen zu beachten sein möge«: Zum Zwecke der Kürzung
fasse ich die Monate quartaliter zusammen:

Im Winter ist Untertagearbeit am besten. Bohnerz-Waschen ist durch Frost behindert
. Das Erz muß daher auf Vorrat genommen werden. Dagegen ist Stufferz auf der
Winterbahn abzufahren. Im Kohlwald sind Blöcher zu hauen und bei Frost ins Tal zu
riesen. Die Hochöfen liegen still; es wird nur Erz gepocht und Fluß vorbereitet. Schlak-
ken werden zum Ausbessern der Wege benutzt. In allen Betriebsabteilungen sollten die
Geräte gerichtet werden. Der alte Werksatz wird aus dem Ofen gebrochen. Es wird mit
dem Holzhauen begonnen und die Hölzer auf die »Halle« geführt.

Beim Kohlführen ist jedem Fuhrmann ein Kerbholz zu geben, zum Notieren der
Fahrten. Der Hüttenknecht richtet die Öfen und Instrumente. Die Schmelzbälge sind
vierteljährlich mit öl zu schmieren. Die Pläöfen sind anzulassen und die daraus erhaltenen
Luppen zu zerkleinern. Die Läuter- und Hammerfeuer sind wegen des hohen Bedarfs
von Land- und Bauwirtschaft Tag und Nacht zu betreiben. Gefragte Sorten sind
vorzugsweise auf Vorrat zu nehmen. Der Faktor soll seine Quartalsrechnung nach
Bohnerz und Stufferz getrennt machen.

Im Frühjahr soll zunächst der Windwurf zu Kohl- und Brennholz aufgearbeitet werden
. Die Belegschaft wird wieder auf normalen Stand gebracht. Es ist mit dem Kohlbrennen
zu beginnen. Im Wald sind Hammerstiele, Grubenholz und Gestänge auf Vorrat
zu hauen. Bloche sind zu spalten und werden zu Meilern von 30/40 Klaftern aufgesetzt
. Bei den Erzgruben ist auf Erzgänge zu schürfen; Funde sind ins Bergbuch einzutragen
. Der Schürf soll dann wieder bedeckt werden, bis man ihn braucht. Flöze sind
durch Schächte zu erschürfen. Sowohl in den Stuff- als auch den Bohnerzgruben ist mit

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