http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-02/0166
schichtlichen und volkskundlichen Wert. Diese und jene topographischen Details sind
für die Auswahl und das Sehvermögen unserer Großeltern recht aufschlußreich. Es gibt
andrerseits seitdem eine Fülle neuerer und neuer Bände nicht nur über den Schwarzwald,
sondern auch fürs Markgräflerland. Was Neumann bietet, sind auch keine Forschungen,
sondern eher Resulate, Zusammenfassungen, Kompilationen, wenn man so will. So gesehen
, sind sie mitunter eher von der Aussage- und Sichtweise als vom Inhalt des Gesagten
aufschlußreich. Wenn wir sie lesen oder doch in Auszügen mit Kurzkommentaren
wiedergeben, bereichern wir indes unser Wissen nicht nur um manche Einzelheiten,
vielmehr dürfte uns der besondere Reiz solcher Rezeption zu mancherlei Schlüssen über
das landeskundliche Sachbuch um die Jahrhundertwende führen. Mit dem Neuen und
Modernen ist es bekanntlich nicht immer getan!
Rede von Carl Poltier beim Anbringen der Gedenktafel
für Kurt Hofmann am Litzelmann-Stein auf dem Klotzen
am 3. Mai 1981 mit vorgetragenem Gedicht
»Heimet, dii Gsicht« von Gerhard Jung
Liebe Angehörige, liebe Freunde und verehrte Mitstreiter
unseres verehrten Kurt Hof mann!
Sehr geehrte Frau Maria Litzelmann!
Der engere Freundeskreis um unseren Kurt Hof mann hat uns alle heute hierher an den
Klotzen zu seinem Gedenken zusammengerufen - eben ein Jahr nach seinem viel zu frühen
Heimgang - und zu einer im Sinne seines bescheidenen Wesens schlichten Ehrung
seiner großen Verdienste um diese Felsenberg-Region, für deren Schutz und Erhaltung
sein Denken, sein beharrliches heimatschützendes Wirken und sein unermüdlicher Einsatz
auch von Erfolg gekrönt wurde.
Es ist heute gerade ein Jahr, daß nach unserer gemeinsamen Gedenkstunde an seinem
Grab auf dem Lörracher Friedhof unter uns Freunden der Gedanke laut wurde und der
Entschluß feststand, das Gedenken an seine Lebensleistung, an sein tatkräftiges Wirken
für Schutz und Erhaltung besonders dieser Felsregion in einer Form durch ein Mahnmal
gebührend festzuhalten und zu dokumentieren. Was lag da näher bei seiner langjährigen
freundschaftlichen Zusammenarbeit, gleichgesinnt mit Prof. Dr. Litzelmann, das Gedenken
an ihn mit dem an den Forscher in schlichter Weise auf dessen Gedenkstein zu
verbinden, den die Gemeinde Istein vor zehn Jahren in Dankbarkeit hier hatte errichten
lassen. Diesen Wunsch trugen wir an die Gemeinde, an Herrn Bürgermeister Schwanz
heran, und sowohl er als auch der Gemeinderat schlössen sich als Ausdruck des gemeinsam
verdienten Dankes diesem unserem Vorschlag zustimmend und genehmigend an.
Dazu hat die Gemeinde jetzt das Mahnmal und seine Pflege in ihre Hut genommen. Dabei
empfinden wir es dankbar als besonders glücklich, daß Frau Maria Litzelmann, die
unermüdliche Mitarbeiterin und Mitforscherin ihres Mannes bei seinen jahrelangen,
schwierigen Forschungsarbeiten, heute unter uns sein kann.
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