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bevölkerung gewählt und dann ins Amt eingesetzt wurden. Wenn dies für das 16., 17. und 18 Jh.
belegt ist, so muß es sich um ein altes, nicht einmal im Absolutismus bestreitbares Recht gehandelt
haben. Erst aus dem 18. Jh. sind einige Fälle bekannt, in denen mißliebige Gewählte von der Regierung
in Karlsruhe abgelehnt wurden. Dann aber wurden stets die Bürger mit den nächstbesten Stimmenzahlen
ins Amt eingesetzt.
Manche Einzelheiten, die der Korrektur bei einer evtl. Neuauflage bedürften, wären noch zu
nennen, worauf hier nicht eingegangen werden kann. Als Beispiele führen wir an: Die Herrschaft
Badenweiler (S. 31) gehörte nicht den Grafen v. Straßburg, sondern denen v. Straßberg, einem
Zweig der Neuchäteler. Der Ort Hüningen hat nie zu Hochberg-Sausenberg gehört, gemeint ist
Klein-Hüningen, das im 17. Jh. durch Kauf baslerisch geworden ist. Christian Martin Vortisch
Elsässisches Burgen-Lexikon. -Verzeichnis der Burgen und Schlösser im Elsaß. VonProf. F. Wolff.
Mit 54 Grundrißzeichnungen. - Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1908.
448 S. Reprint des Weidlich Verlags, Frankfurt/Main 1979. Geb., DM 78.-.
Gerade vom Markgräflerland aus ist man es gewohnt, dann und wann einen Blick über die Grenzen
, bald in die Schweiz, bald ins Elsaß hinüber, zu werfen. Das gilt ganz besonders für die in der
Bundesrepublik Deutschland erscheinenden Novitäten, unter die auch nötige und gut gelungene
Reprints einzureihen sind. In Ergänzung des seinerzeit von Fritz Bouchholtz herausgegebenen
Bändchens »Burgen und Schlösser im Elsaß« dürfte der hier neu vorgelegte Band sich weiter Benutzerkreise
erfreuen, sei es durch Lektüre bzw. Nachschlagen und theoretische Information, sei es
durch entsprechende Besuche in der Nachbarschaft. In alphabetischer Folge werden in diesem nun
wieder greifbaren Standardwerk 555 Burgen und Schlösser knapp, aber ausführlich und instruktiv
genug beschrieben. Es geht sowohl um Ruinen wie auch um - zumindest damals noch bewohnte -
Burgen, Schlösser und ähnliche Bauwerke. »Die vorliegende Arbeit ist in erster Linie aus dem Bedürfnis
entstanden, die Burgruinen im Elsaß kennenzulernen und zu verzeichnen...« heißt es im
Vorwort. Wir finden dann ebenso unser mehr oder weniger direktes Gegenüber als auch Mittel-
und Unterelsässisches. Spezialliteratur wurde jeweils den einzelnen Stichworten beigegeben, Allgemeinliteratur
findet sich am Bandende, dort gibt es dann auch ein »Verzeichnis der Burgen und
Schlösser nach ihrer Lage in den (damaligen!) Bezirken und Kreisen«, gefolgt von einem alphabetischen
Namensverzeichnis. Was von besonderm historischen Wert: auch abgegangene Burgen und
Schlösser werden mitaufgeführt (Beispiel Brunnstatt bei Mülhausen).
Hübsch machen sich auch die alten Ansichten, die der Verlag auf dem vorderen und hinteren
Vorsatz beigegeben hat. Der Handbuchcharakter des Bandes wird von einer Fülle von Fakten unterstrichen
, die Information kann sich auch heute noch in jeder Hinsicht sehen lassen. Sowohl Dynastisches
als Baudeskription lassen diesbezüglich kaum zu wünschen übrig. Parallelen mit dem badischen
Schuster, aber auch mit jüngeren Burgenbüchern (etwa »Burgen im südlichen Baden«, Freiburg
1979) lassen sich so ziehen. In Fachkreisen stets sehr gefragt und bislang nur zu massivem Preis
im Äntiquariatsbuchhandel zu haben, ist es erfeulich, das Oeuvre zu einem durchaus venünftigen
Preis wieder erstehen zu können. Helmut Bender
Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde. Herausgegeben von Ekkehard Liehl und Wolfgang
Sick. Bühl/Baden: Konkordia 1980 (Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br.
Nr. 47), 576 S., mit zahlreichen Abb., Karten usw. sowie einer eingelegten Satellitenaufnahme.
Großoktav, Linsoneinband, DM 52.-.
Erst im Frühjahr 1981 - parallel zur Feier des 100jährigen Bestehens des um spezifisch badische
Publikationen verdienstvollen Konkordia-Verlages - konnte der Bd. der Öffentlichkeit vorgestellt
und übergeben werden. An die zwie Dutzend Beiträger haben daran mehr als ein Jahrzehnt gearbeitet
. Gegenüber der Mehrzahl der sich derzeit auf dem Markt befindlichen Schwarzwaldbände (vorwiegend
Bildbände und Reiseführer) handelt es sich beim Vorgelegten um eine breit gefächerte und
wissenschaftlich gründliche Monographie; seit Jensen und Neumann konnte begreiflicherweise
kein solches Oeuvre aus der Feder eines Verfassers erscheinen. »Für den, der mehr erfahren möchte
« lautet der Untertitel auf Schutzumschlag und Prospekt. Noch detaillierter: »Für den, der mehr
wissen möchte über die Natur, Geschichte und Wirtschaft des Schwarzwaldes, dargestellt von
kompetenten Fachleuten,« Die Beiträge sind mehr oder weniger chronologisch geordnet: das beginnt
mit der Eiszeit (E. Liehl und G. Rahm), behandelt in aufschlußreichen Untersuchungen und
Statistiken »Das Klima im Schwarzwald« ( H. Trenkle und H. v. Rudoloff), berichtet über »Wald,
Wasser und Gewässer« (E. Kirwald), führt alsdann zum geschichtlichen Teil: »Geschichtlich be-
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