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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 63
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Abb. 46: Einer der beiden viereckigen Türme der Toranlage »Biirkli"

Anthropologische Untersuchungen dieser Friedhöfe haben aber gezeigt, daß auch hier
noch ein Nebeneinander von langschädligen und groß wüchsigen Toten mit reichen Beigaben
und kurzschädligen mit einfachen oder fehlenden Beigaben besteht. Bei den erste-
ren handelt es sich dabei um die alemannischen Herren, bei den letzteren um die galloro-
manische Bevölkerung, welche in einem Hörigkeitsverhältnis zum Sieger stand.143'

Dieses Nebeneinander der beiden Bevölkerungsteile ermöglichte dann natürlich auch
z.B. die Weitergabe der vorgermanischen Flußnamen, so daß Albrecht Greule von der
Existenz »des nicht unbedeutenden Komplexes der vorgermanischen Flußnamen am
Oberrhein« sprechen kann.144' (vgl. Abb. 47)

Wie stellt sich nun die Situation am Basler Rheinknie nach dem Einfall der Alemannen
um 259/60 dar? Nach ihren ersten großen Vorstößen, die sie ja bis nach Gallien und Italien
führten, wird der Rhein in der Folgezeit keine direkte Grenzlinie gebildet haben, so
daß das Rheintal eher eine Grenzzone gewesen ist.14>) Unser Rheintalabschnitt unterstand
dann sicher weitgehend der Kontrolle des spätrömischen Kastells Kaiseraugst, das
ja durch eine Brücke mit dem rechten Rheinufer verbunden war. Dazu kam dann noch
die spätrömische Befestigung auf dem Basler Münsterhügel, in deren rechtsrheinischem
Vorfeld später unter Kaiser Valentinian I. (364-75) eine Festung errichtet wurde.

Max Martin nimmt nun auf Grund dieser Situation an, daß hier das rechte Rheintal
noch zum Römischen Reich gerechnet werden darf, bis dann in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts
dessen Kontrolle zunehmend schwieriger wurde.146'

Dieser Annahme entspricht auch der archäologische Befund, denn außer einem Einzelgrab
von Oberinzlingen gibt es in unserem Gebiet keinen nennenswerten Hinweis auf
alemannische Siedlungen vor 400 n. Chr. Dazu stellt Ulrike Giesler fest: »Im Schatten
des Hochschwarzwaldes gelegen, war der Hochrhein so sehr von den Hauptstoßrich-

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