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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 69
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0071
Die sechs spätrömischen Fundmünzen von Wyhlen

Zwischen 1968 und 1980 fand man in Wyhlen 6 römische Münzen aus dem vierten
nachchristlichen Jahrhunden. Diese geschichtlich bedeutsamen Stücke lagen auf dem erhöhten
Gelände oberhalb der Bundesstraße 34, und zwar im alten Ortskern. Fünf dieser
Münzen fand Paul Reinle allein auf seinem Grundstück Baumgartenstraße 10, Flurstück
Nr. 92/1, während die sechste auf dem Grundstück Molnar, Schützenstraße 17/19 ,
Flurstück Nr. 194, zutage kam.

Die Fundsituation auf dem Grundstück Reinle ist nicht mehr in jedem Fall genau feststellbar
, weil dort 1962 der Erdaushub für den Hausneubau stattfand und die Erde dann
im Garten verteilt wurde.

Da die Münzen sicher von großer Bedeutung sind, soll hier eine genaue Beschreibung
folgen. Die Bestimmungen nahm dabei Dr. Wendelin Kellner (früher Herten, heute
Friedrichshafen) vor, während die Fundangaben von Paul Reinle stammen.

Die abgekürzten Literaturangaben unter den jeweiligen Bestimmungen haben folgende
Bedeutung:

RIC = The Roman Imperial Coinage, Katalog des Britischen Museums London.

Band VII, hg. von Patrick M. Brunn, London 1966

Band VIII, hg. von J.P.C. Kent, London 1981
LRBC = Late Roman Bronze Coinage, Part II, London 1960
Cohen = H. Cohen: Description historique des monnaiesfrappees sous l'empire

romain,2eedition, 1880-1892
Bastien = Pierre Bastien: Le Monnayage de Magnence (350-353), Editions Cultura,

Wetteren, Belgique, 1964

Münze Nr. 1

Maiorina des Kaisers Constans. Sie wurde am 11. Februar 1968 auf dem Grundstück
Reinle in einem Aushubrest gefunden.

Vorderseite: D N CONSTA-NS P F AVG. Büste mit Rosettendiadem nach
links, Globus in der Hand.

Rückseite: FEL TEMP REPAR -ATIO. Kaiser oder Soldat führt Barbaren aus
seiner Hütte. Im Abschnitt: PLC. Die Rückseite hat starken Doppelschlag.
Das Stück besitzt eine einheitlich hellgrüne Patina und kann kaum zirkuliert haben
. 4.26 g, 21,6 mm

Geprägt in Lyon zwischen 346 und 350 n. Chr.
Lit.: RIC, VIII, Nr. 84 und LRBC, II, Nr. 179
Münze Nr. 2

Maiorina des gallischen Gegenkaisers Magnentius. Sie wurde im Mai 1970 auf
dem Grundstück Reinle im Gemüsegarten gefunden. Die leichtbeschädigte
Münze lag in etwa 30 cm Tiefe zusammen mit Tonscherben und einem Ringfragment
.

Vorderseite: D N MAGNEN-TIVS P F AVG! Büste nach rechts, drapiert und
gepanzert, dahinter A

Rückseite: VICTORIAE DD NN AVG ET CAES. Zwei Victorien halten zusammen
ein umkränztes Schild mit VOT/ V/ MULT/ X. Im Abschnitt TRP.
4,14g, 22,5mm

Geprägt in Trier zwischen 351 und 353 n. Chr.
Lit.: LRBC, II, Nr. 58 und Bastien, Nr. 64
Münze Nr. 3

Folli des Kaisers Konstantin I. Sie wurde etwa 500 m nördlich des obengenannten
Grundstücks im Oktober 1973 bei Planierarbeiten an der Seitenwand eines
alten Steinbruchs gefunden. (Schützenstraße 17/19, Flurstück Nr. 194).
Die Münze ist in einem schlechten Erhaltungszustand.

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