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Str 1626; 1631-35 war er Diakon in R. Danach Pfarrer in Wollbach, wo er 1667
starb. Verheiratet war er mit Martha Lew(in), Low, lat. Lea. Während des 30j.
Krieges werden ihm in BS Kinder geboren und getauft, vor allem ist er zahlreichen
andern Kindern aus seiner Gemeinde und der Umgebung mit seiner Frau
Pate gestanden.
Strobel Johann geb. 1594 in Neuburg a.d. Donau. Sein Vater war dort Pförtner am
Schloß. Er soll in Wittenberg studiert haben. 1631-54 war er Pfarrer und Superintendent
in R. Er veranlaßte den Ausbau der Röttier Lateinschule zu einem Pädagogium
.
Spiess Johann, geb. 1624 in Themar, Herrsch. Henneberg, ein Franke. Je 1641; 1650-53
Diakon u. Praeceptor in R. 1658-63 Praeceptor und Rektor in R. Zwischendurch
war er offenbar am Gymnasium in Durlach, von 1664-87 Pfarrer in Blansingen,
wo er starb. Spiess war dreimal verheiratet. Zuerst mit Maria Hagin, dann mit
Magdalena Schmidhn, einer verwitweten Enderlin, die wenige Tage nach der
Heirat starb. Schließlich noch mit der Wwe. des Pfr. Cron von Eimeidingen.
Roßkopf Christoph im »Mai 1651 zur Röttelischen Schul kommen«. Es muß damit die
Lateinschule gemeint sein, denn danach war er Pfarrer in Nimburg, Mundingen
und Emmendingen.
Bis zur Zeit von Johann Strobel wurde der Dienst an der Lateinschule offenbar ausschließlich
von den Diakonen ausgeübt. Seit Anfang der 1650er Jahre haben sie die zusätzliche
Bezeichnung Praeceptor, und Johann Spiess wird erstmals als Rektor bezeichnet
. Richtig wäre wahrscheinlich »Prorektor«, wie auch später in Lörrach. Von nun an
entnehmen wir dem Lörracher Kirchenbuch immer wieder die Bezeichnung »Praeceptor
in Lörrach«. Wahrscheinlich ist damit zunächst der Wohnsitz gemeint. Daß die Erteilung
von Schulunterricht im eigentlichen Sinn gemeint sein könnte, ist wenig wahrscheinlich
. Möglich wäre allenfalls private Vorbereitung zum Eintritt in höhere Klassen
oder zum Studium. Denn solange der Superintendent stets in Rötteln saß, solange war
auch das Pädagogium dort. Neben den Diakonen waren wohl teilweise auch die Pfarrherren
selbst an der Schule tätig, und als Superintendenten dürften sie für die Aufsicht
verantwortlich gewesen sein. Eine Schulbürokratie gab es ja noch nicht, umso notwendiger
und wirksamer war die persönliche Aufsicht.
Föckler Paul, Magister, von Otlingen (x 1633 in BS). Auch er besuchte die Abschlußklasse
der Schola Argentoratensis und begann danach sein Studium noch in Str 1649
und setzte es Tüb 1950 fort. 1653-57 Praeceptor in R., später Pfarrer in Laufen
und Otlingen. Von ihm wissen wir, daß er 1698 wieder einen Bestand von 600 gedruckten
Büchern besaß, alles andere war ihm durch den Krieg (1676 ff.) verloren
gegangen. Seit 1657 wurde übrigens Schloß ötlikon (Friedlingen), das vorher
zur Pfarrei Otlingen gehört hatte, von Weil aus versehen. Darin zeigt sich der
schon vom Namen her deutliche Zusammenhang der beiden Orte in früher Zeit.
Daher sind auch viele falsche Zuordnungen zum Dorf Otlingen zu erklären, weil
ortsunkundige Aktenwürmer den Unterschied nicht kennen, d.h. auch nicht
wissen, wo die Burg lag.
Brecht Clemens, von Straßburg, studierte nicht in seiner Heimatstadt und auch nicht in
BS. Wir wissen noch nicht wo. 1653-56 war er Prorektor in R. Von seinem Kompetenzwein
hat er gesagt, daß »Lazarus die Trauben und Simson das Wasser dazu
getragen« habe. Es hat halt auch früher schon schlechte und magere Jahrgänge
gegeben; daß die Burgvögte, die für den Kompetenzwein verantwortlich waren,
mit den guten Jahrgängen knauserig waren, das steht allerdings fest. Ein Clemens
Br., der 1614 in Tübingen studiert hat, könnte möglicherweise der Vater, und ein
Mediziner Clemens Joseph 1681 ff in Str ein Sohn oder Verwandter gewesen sein.
Gebhard Georg Johann, Magister, ist 1603 in Kusterdingen geboren. Tüb 1616; Tüb
1620 magister artium. 1654-86 Pfr. und Spezial in R.
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