http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0133
Beck Michael, aus Langenberg b. Ulm, war Tüb 1709 noch als Schüler und noch nicht
eidesfähig nach damaliger Sitte vorsorglich immatrikuliert worden, Je 1714 dürfte
er das Studium fortgeführt und beendet haben. Zunächst Vikar in Tegernau,
dann Praeceptor in Durlach und 1736 Vikar in Rö. Danach in Badenweiler.
Fecht Joh. Bernhard, geb. 8.5.1701 in Lö. BS 1719 I 30 und Je 1719 VII 29. Kandidat
1728 in Kandern, dann Pfarrer in Feuerbach und 1741-50 Pfr. in Rö., danach bis
1779 Pfarrer in Mappach und hier gestorben.
Tulla Joh. Gottfried, von Hertingen, geb. 1704. Mit einem jüngeren Bruder zusammen
studierte er BS 1724. Schon im Jahr darauf trat er in Ihringen in den Kirchendienst
, vielleicht war er vorher noch auf einer anderen Universität, aber nicht in
Str. noch in Tüb. 1750-1771 Pfr. in R. Hier starb er.
Tulla Friedrich Wilhelm, sein Sohn, den wir Str 1764 am Studium finden, war vor 1771
Helfer seines Vaters in Rö. Eine häufige Methode zur Einführung ins Amt, wenn
keine Stelle frei war, denn das ging auf Kosten des jeweiligen (meist bejahrten)
Pfarrherrn.
Hitzig Ernst Friedrich Ferdinand, von Vogelbach, geb. 1739. Er hat sein Studium mit
Theologie wohl in Str 1757/58 abgeschlossen, vorher dürfte er aber noch anderswo
studiert haben. In Str war er zusammen mit Ernst Chr. Gerstner von Müllheim
und Otto Trampler von Ottoschwanden. Ein Bild, das man auch in früheren
Jahrhunderten auf den Universitäten oft gesehen hat, daß sich Studenten aus
dem gleichen Heimatgebiet zusammengetan haben, weil man zu Mehreren immer
billiger fuhr, etwa mit einer gemeinsamen Bude. Auch vor Raufhändeln war
man besser geschützt, und bei der Arbeit bot es auch Vorteile. 1771-1800 war er
Pfr. in R. Von 1763-66 war er Praeceptor und Diakon in Lörrach gewesen. Hebels
Zenoides war sein Sohn.
Hitzig Dr. Friedrich Wilhelm, geb. 26.12.1767 in Bischof fingen. Studiert hatte er in Jena
, es fehlt hier noch die Veröffentlichung der Matrikel. Seine Aufnahme in den
Kirchendienst erhielt er schon 1787, also mit 20 Jahren, er war zuerst als Helfer in
Rötteln, danach 1791 als Praeceptoratsvikar und 1796 als Prorektor in Lörrach.
1800-1812 Pfarrer in Rötteln.
Mit der Zunahme der Bevölkerung wurde auch das Problem der Amtshilfe für altgewordene
Gemeindepfarrer immer dringender. Im 18. Jh. finden wir nur ausnahmsweise
Dienstentlassungen solcher Pfarrer auf eigenen Wunsch. Meistens sind sie im Amt geblieben
bis zum Tod. Die Pensionierung wurde eine Errungenschaft des beginnenden 19.
Jh.
Deshalb begegnen wir seit der Mitte des 18. Jh. jungen Vikaren, die - wohl stets auf
Anforderung - alten oder kränkelnden Pfarrherren zu deren Unterstützung beigegeben
werden, und häufig sind es deren Söhne, wie Beispiele schon gezeigt haben. So finden
wir in der letzten Röttier Zeit von E.F.F. Hitzig nacheinander folgende Vikare in der
Gemeinde:
Kerner Nikolaus, genannt für 1786,
Raupp Gottlieb Marx, geb. in Gersbach, aufgewachsen in Haltingen. Sein Vorname
wird auch mit »Max« angegeben, was jedoch falsch ist, er selbst hat sich in Tüb
1789 mit den beiden VN Theophil Marcus, im Dialekt Gottlieb Marx, eingetragen
. Er war 1790 Vikar in Rötteln, kurz nach seiner Aufnahme als Kandidat.
Hitzig Ferdinand Sigmund, geb. 1775 in Rötteln, studierte Theologie Tüb 1795 als jüngerer
Sohn von Ernst Friedr. Ferd. H. Als dessen Vikar kam er 1798-1800 nach
Rötteln. Nach des Vaters Tod bekam aber der ältere Bruder, Dr. Friedrich Wilhelm
Hitzig, die Pfarrei.
131
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0133