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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 144
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0146
Bürgelin Joh. Bartholomäus, geb. 1770 in Muggardt (nicht Murrhardt, wie bei Neu) bei
Britzingen, als Sohn eines Küfers u. Stabhalters. Auch er hat, ähnlich wie Hebel,
nur in Je um 1789 studiert. Nach der Annahme als Kandidat war er zuerst Privatlehrer
, bis er 1796-1800 seine erste Stelle als Diakon und Praeceptor in Lö erhielt.
Dann Pfr. in Keppenbach, Ottoschwanden und Holzen, wo er 1836 starb. Seine
Frau war Christina Buderer von Keppenbach.

Hierthes Joh. Heinrich, geb. 1768 in Essingen./e? 1800-1807 Prorektor am Pädagogium
Lö. Danach Pfr. in Bahlingen a.K. und Schopfheim, hier Dekan.

Eisenlohr Jakob Friedrich, geb. 1777 in Brombach, Ha um 1796, Erl 1798. Kandidat
1799, 1801-1805 Diakonatsvikar in Lö und 1807-16 Prorektor am Pädagogium
Lö. Später Professor, Stadtpfr. und Dekan in Freiburg und Kirchenrat.

Hitzig Ferdinand, geb. 1775, Rötteln, Tüb 1795 war zunächst Helfer bei seinem Vater in
Rötteln und 1800 Diakon und 1801/06 auch Praeceptor in Lö. Danach Pfr. in
Hauingen, Egringen, Feldberg und Prechtal, hier "fl838.

Meichelt Christian, geb. 1776 in Nürnberg, Sohn eines Drechslermeisters. Er wird seit
seiner Heirat (1804) im KiB Lörrach genannt als Kupferstecher und Zeichnungsmeister
am Pädagogium. Er dürfte wohl schon vor 1804 seinen Vorgänger, den
alten Eberhard Frick, als Zeichenlehrer abgelöst haben. Meichelt ist bekannt
durch die von ihm erhaltenen Historischen Ansichten aus unserer Gegend.

Dreuttel Joh. Georg Friedrich, geb. 1780 in Wieslet, Ha} 1806-16 Praeceptor am Pädagogium
Lö und 1807 auch Diakon, 1816 Prof. in Pforzheim, dann Pfr. in Wittenweier
und Heidelberg, auch Dekan, tl845. Dreuttel war Dr. der Theologie.

Nüsslin Jakob Friedrich August, geb. 1780 in Weisweil, wurde ein bedeutender Pädagoge
im altsprachlichen Bereich. Er wuchs in Bötzingen und Tegernau auf, war
selbst 1794-97 auf dem Lörracher Pädagogium, bis 1800 auf der Lateinschule am
Franke'schen Waisenhaus in Halle. Hier studierte er Ha 1800-02. 1803 wurde er
Praeceptor in Genf und von dort kam er (wann ?) bis 1807 als Diakon und Praeceptor
ans Pädagogium Lörrach. Von 1807-1850 wirkte er als Professor und Direktor
am vereinigten Lyzeum Mannheim. Verfasser zahlreicher pädagogischer
Schriften, 1823 Hofrat, 1850 Ruhestand, fl863.

Hier wollen wir die Reihe der verbürgten Lehrer am Lörracher Pädagogium abschließen
. Für das 19. Jh. sind die Quellen ohnehin dichter, und teilweise ist darüber auch
schon recht ausführlich geschrieben worden. Es darf dazu auf die Literaturangaben verwiesen
werden.

Aber eine Gruppe muß noch geschildert werden, die - ähnlich wie die schon genannten
Zeichenlehrer - noch nie behandelt worden ist. Es sind die »Musici«. Als Beleg dafür
, daß schon recht früh eigene Musiker als Musiklehrer am Pädagogium gewirkt haben
, haben wir Joh. Friedrich Haischl3) von Pforzheim schon genannt, der Ende 1716
seine Bestallung in Lörrach erhalten hat. Es ist also anzunehmen, daß auch noch später
Musiklehrer hier tätig waren. Da die Anstalt klein war, darf man nicht damit rechnen,
daß solche Anstellungen hauptamtlich waren. Im Gegenteil, der Hauptberuf wird vielleicht
Privatunterricht gewesen sein, auch das Spielen in kleinen Berufsorchestern und
Ensembles, die für festliche Anlässe in der Öffentlichkeit und in privaten Kreisen auftraten
. Das könnte erklären, daß das KiB als Berufsbezeichnung stets nur »Musicus« angibt
, nicht aber eine Teiltätigkeit als Musiklehrer.

Unabhängig jedoch von der Frage, ob wir es wirklich mit Lehrern zu tun haben oder
nicht, dürfte es unstrittig sein, daß Musikpflege selbstverständlich immer zur Bildungsatmosphäre
gehört hat und daß davon auch Dorf und Kleinstadt - jede auf ihre Art -
nicht ausgenommen waren. Deshalb gehört dieser Personenkreis mit Fug und Recht zu
unserem Thema. Und nur weil es sich um Berufsleute gehandelt hat, erfahren wir überhaupt
etwas über Musikpflege, denn die Liebhaber von Musik und Gesang werden in so
ernsten Dokumenten, wie Kirchenbücher es sind, als solche - wenn überhaupt - nur äu-

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