http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0207
Dieter Koblhepp DIE WUTACHSCHLUCHT. Verlag Rombach, Freiburg, 1981.
132 Seiten mit 120 Farbbildern und 30 Schwarzweißaufnahmen. Ln. mit Schutzumschlag
DM39,80.
Die vielen Wanderern und Naturschützern so am Herzen liegende Wutachschlucht wird in einem
prächtig ausgestatteten Band dargestellt: der Biologe Dieter Kohlhepp führt durch die Welt der
Moore, Schluchten und Gewässer, der Vögel, Insekten und Pflanzen zu allen vier Jahreszeiten. In
dreizehn Kapiteln beschreibt er die Geschichte dieser Landschaft; einige Uberschriften: Die Gutach
wird zur Wutach. Osterglocken und Schusternägele. Vom Wellblechsträßle zur Sauschwänzle-
bahn. Natur- und Umweltschutz. Aus Kultur und Geschichte. - Den Versuch zu machen, die Photos
zu beschreiben, wäre vermessen: schon wer den Umschlag sieht »Morgensonne in der herbstlichen
Stallegger Schlucht«, ahnt das, was man gern die »Aussagekraft« der Bilder nennt. Und wer die
ersten Sätze liest, freut sich auf einen liebevollen und lebendigen Text. - In einem Anhang werden
kurz »Bekannte Orte im Wutachgebiet« vorgestellt, Adressen der Naturschutzorganisationen fehlen
auch nicht. Das »Hochwasserbild«, eine Votivtafel aus der Lochmühlenkapelle, erzählt mindestens
so eindrucksvoll aus der Geschichte dieser wilden Schluchten wie die echten Wasserfälle. Was
der Autor anstrebt, ist ihm sicher gelungen: zu werben um Schutz und Erhaltung dieses Gebietes.
Ingeborg Hecht
LUCIAN REICH: Wanderblüthen. Aus dem Cedenkbuch eines Malers.
Nachdruck der Originalausgabe von 1855 mit einem Vorwort von Eckart Ulmann.
Kehrer-Verlag KG., Freiburg, 1981. 308 Seiten mit kolorierten Zeichnungen. DM 24.80
Als Gedenkbuch eines Malers hat der Malerpoet Lucian Reich die auf seinen Wanderungen zwischen
Breisgau, Schwarzwald und Hochrhein gesammelten Geschichten, Sagen, Porträts - die Ereignisse
kriegerischer und friedlicher Art, - zusammengestellt; unter dem Titel »Wanderblüthen«
sind sie im Original 1855 erschienen und nun als Nachdruck neu »erblüht«. Der Verlag hat sich viel
Mühe gegeben, die entzückenden zart-kolorierten Zeichnungen aus dem 19. Jahrhunden recht natürlich
zu übernehmen. — In Eckart Ulmanns Vorwon wird auch der Autor vorgestellt, der 1817 in
Hüfingen geborene und nach langen Lebensreisen donhin zurückgekehne 1900 gestorbene Darsteller
biedermeierlichen Lebens. - Lucian Reich hat seinem Buche einen hübschen »Eingang« vorangestellt
: da war ein »schwarzwäldisches Tusculanum«, eine »freundliche Ganenwohnung am Ende
der Stadt«, in der sich »durch Lebensberuf und Neigung gleichgesinnte Freunde« etwas erzählen.
Sie haben sich damit aus den »gesellschaftlichen Verwirrungen und Zwiespältigkeiten« ihrer Zeit »in
dem Stüblein am runden Tisch in der Nähe des Ofens« in eine Welt begeben, die sie ein wenig ablenken
sollte. Im Schlußwort weist Reich noch einmal darauf hin, »daß sämtliche gegebenen Züge in
Schrift und Bild unmittelbar dem Leben entnommen sind...« Ingeborg Hecht
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