http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0224
2) Bevölkerungsentwicklung zwischen 1650 u. 1975. (auf- bzw. abgerundet)
Jahr
Lörrach
Stetten
Tüllingen
Tumringen
Haagen
Brombach
Hauingi
1650
500
200
195
300
200
300
300
1700
325
150
190
220
180
250
220
1750
1300
400
240
250
250
400
300
1775
1500
500
280
260
270
470
350
1800
1700
600
300
290
300
570
420
1825
2300
700
320
390
500
700
500
1850
3100
850
370
560
950
900
660
1875
5600
1300
310
630
1100
1250
700
1900
11000
2200
390
800
1200
2500
1150
1910
11500
3900
360
1050
1300
2600
1400
1920
10800
3600
390
1150
1390
2350
1630
1930
13200
4400
430
1200
1690
2700
1900
1940
15200
5000
400
1300
1700
2800
1800
1950
16000
6500
770
1380
1950
3330
1900
1960
18000
9000
980
1500
2800
4000
2450
1970
19900
11450
1200
2400
3000
5000
2900
1975
20500
11500
1250
2700
2900
5300
2900
Diese Statistik kann nur die durchschnittliche Tendenz darstellen. Interimistische
Schwankungen (z. B. durch Kriegseinwirkungen, Krankheiten, Auswanderung) machen
sich nur unwesentlich bemerkbar. Deutlich dagegen wird der Wechsel vom bäuerlichen
Status zur Industrie- und Wohnsiedlung und die Zuwanderung aus den Ostgebieten
nach 1945. In den Zeiten des starken Ausländeranteils an der Wohnbevölkerung beträgt
dieser bis zu 12 % (1.1.1976 = 11,6 %). (aus: Unser Lörrach, Jahrgang 1976)
Arbeitsaufgaben:
1. Stelle die Bevölkerungsentwicklung zwischen 1775 und 1975 in einer Kurve graphisch
dar! (Trage pro Jahr 1 mm in der Waagrechten, pro 1000 Einwohner 1 cm in
der Senkrechten ab!)
2. Trage in dieses Schaubild folgende Daten ein und interpretiere den Verlauf der Kurve!
1836 Beitritt zum Deutschen Zollverein
1862 Eröffnung der Bahnlinie bis Schopfheim
1876 Weiterführung der Linie bis Zell
1889 Eröffnung der Schmalspurbahn Zell-Todtnau
1914/1918 1. Weltkrieg
1939/1945 2. Weltkrieg
3) In der Kreisbeschreibung für den Kreis Lörrach schreibt Paul Rothmund
über die Bevölkerungsentwicklung folgendes:
Die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Lörrach wurde wesentlich von der Wirtschaft
beeinflußt. Die Industrialisierung brachte Bevölkerungskonzentrationen. Handelte es
sich im letzten Jahrhundert meist um eine Bewegung innerhalb des Kreisgebietes, so ist
heute ein realer Zuzug feststellbar. Anhand verschiedener Familiennamen läßt sich für
das 19. Jahrhundert im Kreisgebiet eine Wanderung vom Berg ins Tal nachweisen. Auffallend
ist der Zuzug an ganz bestimmte Orte des Kreisgebietes, auch in Zeiten, als der
durchschnittliche Bevölkerungszuwachs im Großherzogtum Baden durch den Geburtenüberschuß
40,3 Prozent betrug. Brombach, Haagen, Höllstein und Steinen, die Orte
also, in denen sich die Industrie damals bevorzugt niederließ, hatten zwischen 1813 und
1852 eine überdurchschnittliche Zunahme von über 50 Prozent. Die Tendenz, Landorte
ohne Industrie zu verlassen, zeigt sich ebenfalls sehr deutlich. So haben Orte wie Böllen,
Bürchau, Ehrsberg, Feuerbach, Fröhnd, Mauchen, Raitbach, Riedichen, Pfaffenberg,
Präg, Welmlingen und Wieden heute eine kleinere Einwohnerzahl als 1813. Diese Verluste
sind nicht nur auf das Fehlen von Industriebetrieben zurückzuführen, sie zeigen auch
12
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