http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0019
zugeben, sonst zur Arrondierung. Vor allem kann er durch Vertrag vom 21. August
1860 von Leonhard Kern, Bürger und Mechaniker zu Lörrach, auf der Ostseite der Baslerstraße
auf dem Stettener Gewann Niederfeld rd. 3770 qm Acker für sein nächstes Projekt
erwerben.
Auf der Gemarkungsgrenze zwischen Lörrach und Stetten wird danach ein »Erschließungsweg
« angelegt, der in den nächsten Urkunden« der neu angelegte Weg« heißt und
später Imbachstraße genannt wird, heute Schillerstraße. Zwischen dieser Straße und Samuel
Mangold (Grundstück des heutigen Gasthauses zum Kranz) errichtet Imbach die
nächste Doppelzeile von 2x7 Häusern. Der Bau wird im Grundbuch11' als im Laufe des
Jahres 1861 erfolgt angezeigt, die Kaufverträge sind vom 1. Oktober 1861. Die von der
Baslerstraße abgewendete Reihe wird als »gegen die Eisenbahn« beschrieben, d. h. daß
das spätere Konsum-Areal zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut war. Auch hier zieht
wieder ein Wollweber der vom Hove'schen Tuchfabrik ein, Jacob Staub bürgerlich und
heimatberechtigt in Schönenberg Ct. Zürich Bez. Horgen. Diese Bauserie trägt in der
Feuerversicherungsmatrikel die Haus-Nr. 126.
Inzwischen waren hier 44 Häuser bezogen, wobei man mit Angehörigen und Untermietern
oder Kostgängern wohl mit etwa 200 Bewohnern rechnen muß. Es stellte sich
das Problem der Versorgung mit den Grundbedürfnissen der Haushalte und der Befriedigung
außerberuflicher Interessen in der Freizeit. Deshalb entstanden im Zeitraum
zwischen 1864 und Ende 1867, in Zusammenarbeit zwischen Imbach persönlich und seiner
Firma Koechhn, Baumgartner & Cie., geplant wahrscheinlich von Imbach allein, ein
Arbeitervereinshaus und die ersten Gebäude des Allgemeinen Arbeiterkonsumvereins.
Pläne dazu müssen schon zu Beginn des Jahres 1863 bestanden haben, denn wir entnehmen
einem Eintrag im Grundbuch12', daß sich Imbach dafür die Mitbenützung einer
Mauer mit dem Vertrag vom 26.2.1863 gesichert hat. Diese Mauer gehörte dem eben genannten
Samuel Mangold, dem Grundstücksnachbarn im Süden, mit der dieser sein
Grundstück von dem Imbach'schen bzw. dem der Arbeitersiedlung trennen wollte.
Dieses Nachbargrundstück ging später an Ludwig Renaux über, der hier das Gebäude
des Gasthauses Kranz errichtete \
Die Fortsetzung des eigentlichen Wohnungsbaues begann am 9.2.1867 mit dem Kauf
weiteren Geländes auf Stettener Gemarkung jenseits der Bahnlinie »im äußeren Grien«.
Dort erwarb Imbach von 13 bzw. 14 Bürgern (es sind: Matern Bachthaler, Hermann
Germann, Kasimir Herbster, Konrad Würth, Alben Aichele, Joseph Schepperle's Witwe
Konradine geb. Winzer, den Geschwistern Christoph, Afra und Bapist Ofenhäusle,
Michael Pregger, Sebastian Mangold, Gottfried Haas, Medardus Bachthaler und Ben-
dict Pregger) das Gelände für weitere 96 Häuser, wie sie heute noch stehen.13' Es handelt
sich dabei um eine Fläche von rd. 1 ha 50 ar im Wert von 8182 fl. 36 kr. = Mk. 13'992.—.
Zum Teil wurde vereinbart, den Verkäufern die Nutzung ihres früheren Geländes je
nach dem Baufortschritt noch 1 oder 2 Jahre zu überlassen. Dies galt besonders auch für
die Obstbäume.
Auch die Käufe für ein weiteres Vorhaben westlich der Bahnlinie an der Baslerstraße
gegen Stetten zu wurden 1867 »geschrieben«. Dafür wurden ca. 2'727 qm Gelände zum
Gesamtpreis von Mk. 4'112 erworben. Hier wurde das spätere Kinderspital von KBC
errichtet, aus dem das heutige Kinderheim »Zum Guten Hirten« hervorgegangen ist.
Die weitere Planung auf dem Niederfeld (Neustetten).
Diese Uberbauung erfolgte in drei Abschnitten von 2x36 und 1 x24 Häusern. Hier
wurden nun nicht mehr fertige Häuser mit einem festen Preis angeboten, sondern Bauplätze
mit einem Vertrag, der die Bauverpflichtung des Verkäufers zum Inhalt hatte, den
Bau für einen Preis zu erstellen, der eine bestimmte Höhe nicht übersteigen durfte. Die
bisherige Art, in der Imbach seine Bauten errichtete und die Verträge mit den Käufern
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