http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0103
Kuglers Frau war Rebecca Föckler, eine Tochter des ötlinger Pfarrers, die in 2.
Ehe den Schuhmacher und Lörracher Vogt Fritz Ludin geheiratet hat. Der FN
von K. ist auch als »Kutzler« wiedergegeben, dies ist falsch gelesen, Kugler ist
richtig.
Dittmann Gottfried, geb. um 1658, ist im KiB Lö »dominus« und »ludimoderator scho-
lae civitatis«, Herr und Schulleiter der Bürger- oder Stadtschule genannt. Bei seinem
Tode 1711 war er auch Kapitelschaffner und Stadtschreiber. Er wurde 53
Jahre alt. Für das Jahr 1711 ist überliefert, daß in Lörrach 124 Kinder zur deutschen
Schule gingen, »im Sommer und im Winter, vormittags und nachmittags,
wie in anderen Städten.« Sicher kein schlechtes Zeugnis für Lehrer, Pfarrer und
Gemeinderat.
Greiner Jacob stammte (wie alle Greiner in unserer Gegend) aus Glashütten im Haselbachtal
unterhalb Schweigmatt. Geboren ist er Anfang März 1686. 1710 ist er
noch Scribent (Schreiber) in der Geistlichen Verwaltung zu Lörrach. Er heiratete
Eva Kornkauff, Tochter des Stabhalters Joh. Caspar K. in Lörrach. 1715 wurde
er Stadtschulmeisxer genannt, er blieb aber offenbar sehr lange Schuladjunkt, also
nur 2. Lehrer (1753 Schulprovisor, noch 1760 Schuladjunkt, vielleicht wegen
Nebenämtern). Er starb 1765 als Alt-Schulmeister, 79Vz Jahre alt. Eine Tochter
heiratete einen seiner Nachfolger, eine andere den Factor der MecheFschen
Buchdruckerei in Basel, Joh. Gg. Braunstein.
Fecht Philipp Heinrich von Holzen kam 1714 zur Schule nach Lörrach, sehr wahrscheinlich
zur deutschen Schule, er wurde schon in der Reihe der Praeceptoren erwähnt
. Ob er lange hier blieb, wissen wir nicht, im KiB sind bisher keine späteren
Spuren von ihm gefungen worden.
Bichel Joh. Georg wird 1750, also noch zur Zeit Greiners, als »der junge Schulmeister«
genannt, dem »Herr Jacob Greiner, der Provisor« Pate bei einer Kindstaufe ist.
Er starb Ende 1759 im Alter von 42 Jahren und 7 Monaten.
Trefzer Joh. Michael, der Schuladjunkt, ist 1781 genannt bei seiner Hochzeit mit Cath.
Barbara Greiner, der Tochter von Jacob Greiner. Trefzer war von Weitenau.
Mehr ist z. Zt. nicht bekannt.
Der letzte, der im 18. Jh. noch Schulmeister geworden ist, von dem wir Nachricht haben
, ist
Gross Joh. Jacob. Er starb 1804 als Emeritus, Schulmeister im Ruhestand, im Alter von
851/2 Jahren (KiB Lö). Er könnte also noch vor Trefzer ins Schulamt gekommen
sein.
Die Schullehrer des 18. Jahrh. wurden in der Mehrzahl sehr alt, vielleicht ist deren
kleine Zahl daraus zu erklären. Andererseits müssen das ganze Jahrhundert hindurch
mindestens 2 Lehrer zugleich für die Schule benötigt worden sein, deren Größe im Beleg
von 1711 ganannt ist, der außerdem erweist, daß mindestens zeitweise (vor allem winters
) vor- und nachmittags unterrichtet wurde. Es kann natürlich sein, daß bei Doppelfunktionen
, als Kapitelschaffner (Verwalter der Einkünfte des Kirchenbezirks) oder
Stadtschreiber und Lehrer zugleich, diese Nebentätigkeit vielleicht nicht erwähnt wurde
(im KiB). Die Belege über die Inhaber solcher städtischer und kirchlicher Ämter sollten
bei künftigen Nachforschungen sorgfältig im Hinblick auf mögliche Nebentätigkeit als
Lehrer geprüft werden.
Neben der Bezeichnung »Stadtvogt« ist auch die des »StaJrschreibers« beachtlich im
Hinblick auf die Meinung, das Stadtrecht von 1682 sei vergessen worden. Beim Vogt
kann natürlich die erste Silbe auch weggelassen werden, jeder weiß doch, wer gemeint
ist. Anders beim Schreiber, deren es viele gab, aber nur einen als Stat/fSchreiber. Diese
Belege sollten vor allem aus städtischen Akten gesammelt werden.
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