Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 204
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0206
Bücher und Zeitschriften

Begegnungen mit Bacchus
Ingeborg Hecht, Süffiges und Pfiffiges um Winzer und Wein von einer Hanseatin in Baden.
144 Seiten, 6 Federzeichnungen, Ganzleinen, DM 18,80, 1982.

Auch in einem gutgepflegten Garten kann es sein, daß neue Besucher mit offenen Augen Blumen
und Früchte neu oder wieder entdecken, an denen die Alteingesessenen oft achtlos vorbeischlendern
. Dieses Beispiel drängt sich auf beim Lesen und Genießen dessen, was uns Ingeborg Hecht in
dem Buch »Begegnungen mit Bacchus« vorstellt.

Eine pfiffige Fröhlichkeit bringt Erlebtes und Nacherlebtes an den Tag, das den süffigen Verlok-
kungen unserer heimeligen Reblandschaft und den Eigenarten seiner Menschen gerecht wird. Wir
können dabei ein Stück herzhaften Mutes entdecken, mit dem ein vom Norden kommendes weibliches
Wesen besonders uns Männern den mit Weingeist geschliffenen Spiegel spitzbübisch vor die
Nase hält. Dieses »Heimleuchten« geschieht aber so, daß auch die Betroffenen darüber schmunzeln
können. Wir dürfen deshalb davon sprechen, daß die Autorin als »warmherzig-hebenswertes
Nordlicht« uns kennt und sich bei uns wohlfühlt.

Problemlos und frohgestimmt werden wir auf mehr als 140 Seiten kreuz und quer durch das Rebland
geführt. Wir begegnen nicht nur Rebleuten; erfahrene Weingenießer und Persönlichkeiten wie
Heinrich Hansjakob und, aus fernen Tagen, Lazarus von Schwendi treffen wir unterwegs. Auf besondere
Weise wird uns die Kneip(p)erei bis zum Funkeln der »Kaiserstühler Gesichtsrose« vor
Augen geführt. Wir staunen über ebenso interessante wie teils kuriose Ortschroniken. Und insgeheim
oder froh hinauslachend werden wir immer wieder zugeben: He, des isch jo bi uns gsi!

All die Orte des Geschehens, alle Persönlichkeiten und Originale, die uns auf den Weinpfaden
begegnen, können wir hier nicht aufzählen. Besonders ins Herz geschlossen hat Ingeborg Hecht das
Markgräflerland und läßt uns in wohltuender Weise nachträglich miterleben, wie oft sie Bacchus
und seinen Jüngern begegnet ist. Was sie entdeckt und liebgewonnen hat, will sie uns neu vor Augen
stellen und ans Herz legen: Die heimeligen Weindörfer und Städtchen mit ihren eigenartigen, lebensfrohen
Menschen. Mit dem heiteren Erzählen von Ingeborg Hecht lernen wir, neben dem Fleiß
der Rebleute, auf pfiffige und süffige Art den Weg von Bacchus kennen, so wie er seit alter Zeit und
heute noch durch unser badisches Weinland zieht. Karl Kurrus

Badische Reihe. Inzwischen 10 Bände.
Waldkirch (Waldkircher Verlagsgesellschaft) 1980-1982.

Die 1980 inszenierte BR hat es sich zum Ziel gesetzt, alljährlich einige Titel mit vorwiegend badischer
Dichtung, aber auch landeskundlicher Literatur u. ä. zu bringen. Aus solchen Anfängen wurde
bereits eine stattliche Reihe, die allerorts in Presse und Funk, auch über die badischen Grenzen
hinaus, starke Beachtung findet. Abgesehen von der ansprechenden Thematik zeichnen sich die
Bände, deren Preis zwischen DM 14.80 und 22.- liegt, durch Handlichkeit und typographisch vorbildliche
Gestaltung sowie durch mit Sorgfalt ausgewählte Illustrationen aus.

Die beiden ersten Bände finden sich vorzugsweise unserem Oberland verbunden. Einmal eine
Neuauflage des Hermann Albrechtschen »Präzeptoratsvikari« mit umfassenden Worterläuterungen
von Prof. Dr. Karl Friedrich Müller und einem Albrecht würdigenden Nachwort des Rezensenten
sowie einfühlsamen Zeichnungen von Julius Kibiger - und zum andern - ebenfalls von Al-
brecht-J. P. Hebels »Lebensgang«, schlicht, aber einprägsam und hebelwürdig erzählt, wieder mit
Worterläuterungen und Nachwort, Zeichnungen von Bruno Kröll. - Als 3. Band erschienen »Geschichten
und Erinnerungen aus dem Badischen«, vom Rezensenten erzählt und mit Zeichnungen
von Professor Rudolf Riester versehen (hervorzüheben etwa die »Begegnungen mit dem Markgräflerland
«). -Recht aufschlußreich liest sich in der »Ausführlichen Beschreibung Badens anno 1858«,
es handelt sich hierbei um den Reprint eines »Lese- und Lernbüchleins für die Jugend« des damaligen
badischen Schulmannes J. G. F. Pflüger, dieses Schulbuch kann als eine hervorragende Dokumentation
jener Jahre zwischen 48/49er Revolution und dem Krieg von 1870/71 gelten; es wurden
11 zeitgenössische Stahlstiche aus dem »Poppel/Huhn« sowie ein informatives Nachwort beigegeben
(auf die Kapitel »Die Erdmannshöhle und das Wehrathai« sowie »Das Wiesenthal« und »Das
Wälderleben im Sommer« sei hier besonders hingewiesen). - Aus Hans Blums »Deutscher Revolution
« wurde der Band »Die Badische Revolution 1848/49« gewonnen; Blum war ein Sohn von Robert
Blum, einem Opfer der Wiener Restauration, er lebte lange Jahre in Rheinfelden; die Darstellung
wird mit Sachlichkeit und Toleranz vorgetragen, das Geschehen wickelt sich aus souveräner
Sicht und mit historischer Dokumentation ab. Zeitgenössische Abbildungen und Faksimilierungen

204


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0206