http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0101
Abb. 2: Die Belagerung des Steins zu Rheinfelden im Jahre 1445. Der gewaltige Hauptturm
mit dem Erker ist gut zu erkennen.
und Bernern unbekannt. Doch da spielte ihnen am 8. September der Zufall einen Spion
Albrechts in die Hände, der, um sein Leben zu retten, den Feinden die Bauart des Turmes
verriet. Auf diese weniger befestigte Stelle richtete nun der eidgenössische Werkmeister
Heinrich sein schweres Geschütz, und nach 24 Schüssen gelang es ihm schließlich
, eine beträchtliche Bresche in den Turm zu schießen. Dadurch wurde die Lage der
Festung sehr bedrohlich, und aus diesem Grunde entschloß sich Herzog Albrecht, mit
seinem etwa 3500 Mann umfassenden Heer vor Basel zu ziehen, um so die Belagerer
Rheinfeldens zum Abzug zu zwingen.
Schon einen Tag später, also am 9. September, brach Albrecht sein Lager bei Beuggen
ab und zog in Richtung Grenzacher Horn. Henmann Offenburg schreibt über diesen
Zug: »Uff donnstag ... brach das leger der Herschafft uff vor Rynfelden, und zugent mit
iren wägen und karren, ouch das rosszvolck, für Krentzach harab. Und ein teil rossz-
volcks ruckte zu der Cleinen Stat harzuo, bisz zu den reben«n). Ein Teil der Reiterei
rückte also bis in die Nähe von Klein-Basel vor, wobei einige Reiter von den Verteidigern
der Stadt erschossen wurden.
Dies hätte aber Herzog Albrecht wohl nicht davon abhalten können, einen Angriff zu
wagen, doch vom Hauenstein her rückten etwa 2000 Berner Oberländer und Solothur-
ner heran. Dieser Anmarsch der Feinde wurde dem Herzog von der Farnsburg, die eine
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