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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 107
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0109
der ja allerdings die Interessen und das Gedeihen der Handelsstadt Basel aufs tiefste ergriff
und darum auch mit Einsatz aller Kraft von ihr geführt werden mußte. Sie brauchte
den gesicherten freien Verkehr für ihren Bestand so notwendig, daß man wohl sagen
kann, der Krieg ist von ihr als Existenzkrieg geführt worden. Unterlag sie, so hätte sie
das notwendig über kurz oder lang von Österreich so abhängig gemacht, daß sie sich
Österreich hätte unterwerfen müssen, wie Freiburg hundert Jahre früher (und dreiundeinhalb
Jahrhunderte später Mülhausen gegen Frankreich) dazu genötigt worden war.
Insofern war es allerdings ein Krieg um die politische Freiheit und Selbständigkeit. Und
den hat Basel in der Breisacher Richtung gewonnen, sie war doch im tiefsten Grunde der
Abschluß des fast hundertjährigen Kampfes zwischen Österreich und Basel über Landesherrschaft
und Stadtfreiheit«.

Und Rudolf WackernageF"' meint, daß Basel »nicht umsonst gekämpft und all diese
Not auf sich geladen hatte. Im Großen und Ganzen war der Sieg ihm zugefallen, seinen
Hauptbeschwerden Rechnung getragen, sein Verhältnis dauernd auf befriedigende Weise
festgestellt. Auch hatten das städtische Wesen und die Zustände des Regiments durch
die Beseitigung des Adels einen wichtigen Schritt der Entwicklung getan«.

Tatsächlich brachte dieser so leidenschaftlich und brutal geführte Krieg, in dem man
nur zerstören und verwüsten wollte und meistens jedem ehrlichen Kampf aus dem Wege
ging, eine dauerhafte Ordnung am Basler Rheinknie. Denn Österreich und Basel lebten
fortan in guter Nachbarschaft, und als etwa 30 Jahre später Karl der Kühne von Burgund
beide bedrohte, standen sie sich sogar in guter Waffenbrüderschaft bei.

Anmerkungen:

1) Hermann Steinegger: Heimatgeschichte Nollingen, Rheinf elden und Umgebung bis zum Jahre
1922, Rheinfelden 1935, S. 80 ff. u. S. 108 ff.

2) Sebastian Burkart: Geschichte der Stadt Rheinfelden bis zu ihrer Vereinigung mit dem Kanton
Aargau, Aarau 1909, S. 18 ff.

3) Die Chronik Erhards von Appenwiler, 1439 - 1471 (in: Basler Chroniken, 4. Band, Leipzig
1890, S. 279)

4) Hans Brüglingers Chronik im Zunftbuche der Brodbecken, 1444-46 (in: Basler Chroniken, 4.
Band, Leipzig 1890, S. 163 ff., bes. S. 185 ff.).

5) Vgl. Anm. 2. Der Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzungen wird dort S. 259 ff. dargestellt
.

6) Die Chroniken Heinrichs von Beinheim, 1365- 1452 (in: Basler Chroniken, 5. Band, Leipzig
1895, S. 327 ff., bes. S. 371 ff.)

7) Die Chronik Henmann Offenburgs, 1413- 1445 (in: Basler Chroniken, 5. Band, Leipzig 1895,
S. 201 ff., bes. S. 282 ff.).

8) Die Anonyme Chronik von 1445 (in: Basler Chroniken, 5. Band, Leipzig 1895, S. 470 ff.)
Neben diesen Chroniken wurde noch benutzt: August Bernoulli: Basel im Kriege mit Österreich
, 1445- 1449 (= 61. Neujahrsblatt, hg. von der Gesellschaft zur Beförderung des Guten
und Gemeinnützigen, 1883, Basel 1882)

9) Vgl. dazu: August Bernoulli: Die Eroberung des Steins zu Rheinfelden (in: Beiträge zur vaterländischen
Geschichte, hg. von der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft in Basel,
N. F., L Band, Basel 1882, S. 93 ff.)

10) Die Anonyme Chronik von 1445, a. a. O. (vgl. Anm. 8), S. 490

11) Basler Chroniken, 5. Band, S. 290/91

12) Basler Chroniken, 5. Band, S. 291

13) Basler Chroniken, 4. Band, S. 260/61

14) Basler Chroniken, 4. Band, S. 260/61

Appenwiler gibt die Ereignisse um das Grenzacher Schloß zeitlich unrichtig wieder, da bei ihm
die Beschießung des zwischen Grenzach und Wyhlen lagernden Heeres der Eroberung des
Schlosses vorausgeht. Bei ihm fallen dann Ubergabe und Zerstörung des Grenzacher Schlosses
zeitlich zusammen. Henmann Offenburg stellt dagegen die Ereignisse chronologisch richtig
dar (vgl. Basler Chroniken, 5. Band, S. 291).

15) Christian Wurstisen: Baßler Chronick, Basel 1580, S. 399

16) Basler Chroniken, 4. Band, S. 275

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