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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 195
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0197
Erich Spiegelhalter, Schwarzwald - Zauber einer Landschaft.
Freiburg (Schillinger) 1982. 128 Seiten, mit 94 Farbbildern.
Text von Barbara Schnierle. Großformat, Ganzleinen DM 78,-.

Anläßlich der Vorstellung dieses Bandes (bei der 10-Jahres-Feier des Schillinger-Verlages im
Freiburger Rathaus) meinte der Verleger bescheiden, daß es manchen verwundern wird, schon wieder
einen Schwarzwaldband publiziert zu wissen. Doch entschuldigte er das Erscheinen vorliegenden
Buches vor allem damit, daß er betonte, das Ganze sei aus persönlicher und damit individueller
Schau gesehen. Was hier in der Tat an außergewöhnlichen und künstlerisch durchgängig ansprechenden
Aufnahmen geboten wird, rechtfertigt gewiß die Herausgabe dieses Buches. Farbkompositionen
in natura, ist man zu definieren versucht. Impressionen wäre falsch und weitgehend unvollständig
gesagt. Typisches an Landschaftformen und Stimmungsmöglichkeiten, vereinzelt auch darin
eingebettete Häuser und Höfe, Pflanzenwuchs in Großaufnahmen mit knapper Bildlegende und
fototechnischen Angaben — so könnte man es dann auch definieren. Altregierungspräsident Dr.
Person hat in seiner Eigenschaft als Schwarzwaldvereinspräsident ein Geleitwort geschrieben, worin
er zurecht begrüßt, daß hier auf die bloßen schönen und werbeträchtigen Schwarzwaldbilder
bzw. -klischees bewußt verzichtet wurde. Man brachte den Mut auf, die Schwarzwaldnatur ohne
hineingeheimniste Idyllik darzustellen. Die große, die großartige Natur, wenn man so will. In diesem
Zusammenhang warnt Person vor der hereindrohenden »Ubererschließung«, der »Möblierung
des Waldes« erteilt er dabei eine bewußte Absage. Was die Einführungstexte angeht, so geben sie
sich kultur- und naturgeschichtlich knapp, doch nicht ohne Aufzeigen der großen Zusammenhänge
und einer übergeordneten Sicht. Daß dabei die Bilder den größeren Atem haben, soll nicht bestritten
werden und liegt in der Konzeption des Ganzen. Das Wort hat es tatsächlich schwer angesichts
der Wucht und Monumentalität solcher Aufnahmen, die nicht mit dem Begriff der Stimmungen
verwechselt oder gar erschöpft werden können. Vielmehr handelt es sich um eine moderne und zugleich
ursprüngliche Gesamtsicht des Schwarzwaldes, ohne den unsere Südwestecke um vieles ärmer
und uniformer wäre. Hübsch liest sich in diesem Zusammenhang auch die Bemerkung der
Textabfasserin über den Hebeischen »Belchismus«, dessen Geheimsprache wir freilich eher erahnen
als ergründen können. Mit dem »Waldismus« bzw. Schwarzwaldwissen verhält es sich ähnlich.

Der Verlag hat sich in der Herstellung und besonders mit der Bild- bzw. Reproduktionsqualität
höchster Mühewaltung unterzogen. Daß die Texte dreisprachig gebracht wurden, zeigt an, welchen
Uberregionalismus man damit zurecht anstrebt. Aussagen über unsere Region, die in ihrer Bildsprache
unwillkürlich über unseren Raum hinausgreifen. In diesem Sinn und in diesem Tenor dürfte
das nicht schaden. Helmut Bender

Gerhard Mitscherlich, Wald - Zauber und Wirklichkeit.

Freiburg (Schillinger) 1982. 250 Seiten mit 112 Abbildungen und Zeichnungen
davon 54 Farbbilder). Großformat, Ganzleinen DM 49,-.

Ohne den Wald ist auch das Markgräflerland in seinem Gesamterscheinungsbild überhaupt nicht
denkbar. Freilich darf man diesbezüglich nicht nur an seine »zauberische« Kulisse denken, vielmehr
muß man auch seiner tatsächlichen Bedeutung und nicht zuletzt seiner heutigen Wirklichkeit gerecht
werden. In seiner Gesamtanlage gliedert sich dieser Band deutlich in zwei Großkapitel: einmal
»Gedichte und Farbbilder«, und zum andern »Forstliche Notizen«. Die durchgängig großformatigen
Farbbilderfinden sich jeweils dichterischen, d. h. lyrischen Aussagen gegenübergestellt. Letztere
wurden vom Hrsg. chronologisch geordnet und entsprechend sinnbezogen. Erfreulich, daß
vor allem Gedichte gegenwärtiger Lyriker berücksichtigt wurden.

Dieser insgesamt »heilen Welt« schließen sich die »Forstlichen Notizen« des Freiburger Forstprofessors
und -Wissenschaftlers an. Notizen, die sich über mehr als 100 Seiten hinziehen und jeweils
thematische Schwerpunkte haben: »Das Werden unserer Wälder«, »Vom Aufbau und Leben
der Bäume«, »Einige Bodenpflanzen«, »Waldklima und Wasserhaushalt«, »Die Lebensgemeinschaft
«, »Waldgefährdung«, »Wild und Jagd«, »Waldnutzung und Waldzerstörung«, »Bäume außerhalb
des Waldes«, »Waldwachstum und -pflege«, »Einige Mischbaumarten«, »Wälder in der
Ebene, im Hügelland und in den Bergen« (für unsere Region besonders zutreffend), »Erholung im
Wald«, »Waldarbeit und Walderschließung«, »Forstliche Planung« sowie »Der Wald und wir«.
Der Fachmann spricht nicht nur für seinergleichen, sondern zu allen, denen der Wald in irgendeiner
Form was zu bedeuten hat, sei es kommerziell oder zur Erholung. M. verfällt weder ins Hymnische
noch in allzu zeitbedingte Schwarzmalerei. Seine Erfahrungen sprechen vielmehr ihre eigene zutreffende
und faktenreiche Sprache.

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