http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0072
1607 ist auch einmal ein Vogt Rübin genannt, es ist aber zweifelhaft, ob er Lörracher
Vogt war.
1610 N. Bachthaler genannt als Vogt.
1617 Bartlin Blum d. jüngere, Papierer, 1616 noch Stabhalter, 1617- 1635 genannt als
Vogt. In den Fluchtzeiten mehrfach in Basel als Taufpate genannt. 1620-24 ist er
auch als Ausschußmitglied erwähnt. Seine Frau war Anna Maria Gemusaeus aus
Basel.
Er und seine 3 Nachfolger erleben die böse Zeit des 30jährigen Krieges.
1633 Bartlin Blum, Vogt und zusammen mit Marx Ludin Engerer Ausschuß.
1631 Marx Ludin ist noch Stabhalter genannt.
1634 Hans Greiner als Vogt genannt bis 1661 beim Tod seiner Frau Rosina Blum, vermutlich
war er da aber schon Alt-Vogt. Als Mitglied des Engeren Ausschusses ist
er 1655/56 belegt. Auch er begegnet uns in den Fluchtzeiten in Basel. Das Vogtamt
hatte er vermutlich nur bis 1642 tatsächlich inne, wurde aber als Altvogt einfach
weiter Vogt genannt. Das war sehr häufig der Fall, was die Schwierigkeit
verdeutlicht, die jeweilige Amtsdauer sicher zu bestimmen. Erst die Nennung eines
neuen Namens im Vogtamt grenzt diese ein, ohne daß deshalb der Zeitpunkt
der Amtsübernahme bestimmt wäre, es sei denn, weitere Angaben erlaubten es.
1642 Marx Ludin, den wir als Stabhalter schon kennen, wird Vogt. Er ist aber schon 1645
tot. Es ist das Jahr, in dem für das erschöpfte Land fast schon der Friede beginnt.
Der Anfang eines neuen Kirchenbuchs nennt uns die ganze Bevölkerung beim
Namen.
1645 Hans Greiner, der frühere Vogt, ist wieder Vogt. Er wird nun fast jedes Jahr bis
1656 als Vogt erwähnt und auch noch 1661 beim Tode seiner Frau Rosina Blum.
1666 stirbt er im Alter von 84 Jahren, als Vogt und Ausschuß, also Mitglied der Landschaft
(des Landtags) bezeichnet. Die Landschaft und ihre Ausschüsse wurden
1668 vom Markgrafen aufgelöst, eine Folge der Verödung und Verarmung des
Landes durch den 30jährigen Krieg.
Seit 1635 ist Peter Kellermann als Stabhalter genannt, als Stellvertreter des Vogts also.
Das ist er auch im Einwohnerverzeichnis von 1645. Noch lange - bis 1660 - wird
er als solcher bezeichnet.
1669 und 1670 erst erscheint er in den Belegen als Vogt.
1670 Fritz Ludin wird noch als Stabhalter genannt. Er ist mit Rebecca Föckler, einer
Tochter des ötlinger Pfarrers, verheiratet.
1677 - 1682 ist er als Vogt belegt. Auch 1686 ist er noch einmal Vogt genannt, wahrscheinlich
noch als Altvogt. Denn 1687 stirbt er, 68 Jahre alt, als Alt-Vogt.
Wieder hat eine Zeit begonnen, in der fast 60 Jahre lang ein Kriegszug nach dem
anderen unser Land verheert hat. Wieder und wieder ist die Bevölkerung zur
Flucht gezwungen, das gilt besonders für unsere Gegend im Rheinknie, wo beide
feindlichen Seiten versuchten, durch Flankenstöße diesseits des Rheines die jeweils
andere Seite auszumanövrieren, immer freilich auf Kosten der Bewohner.
Die Folge sind wieder große Lücken in den bevölkerungsgeschichtlichen Quellen
, besonders auch in den für die Forschung unschätzbar wertvollen Kirchenbüchern
.
1683 ist Marx Christoph Leibfried Bürgermeister der neuen Stadt geworden. Vorher war
er markgräflicher Beamter, Fron- und Frevelschreiber beim Oberamt Rötteln.
Wahrscheinlich war es eine besoldete Stelle als Amts-Bürgermeister.
Der Amtstitel Bürgermeister
Dieser Titel taucht in der Oberen Markgrafschaft zum erstenmal bei der Lörracher
Stadtrechtsverleihung auf. Im alten Amtsstädtchen Sulzburg, das auch Residenz wurde,
70
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0072