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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 1.1984
Seite: 93
(PDF, 35 MB)
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hatten sich der Hilfe und Fürsorge der Heiligen schon erfreut oder wollten sie noch erbitten
. Das Volk, das daneben dargestellt war, diente zur Staffage, durfte zusehen und
wurde in seiner Niedrigkeit dargestellt, wie es eben war: Ohne Hoffnung, eines solchen
Segens auch persönlich teilhaftig zu werden. So wirkten die Bilder auf die damaligen
Zeitgenossen. Sie durften sie ansehen, aber ihnen galt weder die Anwesenheit der abgebildeten
hohen Herrschaften, noch die der Himmlischen und Heiligen, sie waren die
Bildfüller. Wen wundert's, daß die so Dargestellten genug davon hatten und die Bilder
zerschlugen? Das Zerschlagen galt wohl zunächst den Privilegierten und ihren geistlichen
Helfern. Wohl erst zuletzt hat man auch an die armen Heiligen selbst gedacht, an
deren eigenes Schicksal, von dem die einfachen Leute kaum etwas wußten und deren
Symbole ihnen zu erklären nur wenige für nötig fanden. Aber der offensichtliche Zusammenhang
zwischen Kronen, Szeptern, Tiaren und Heiligenscheinen, der war ja bildlich
dargestellt.

Dieser Aspekt des Bildersturms sollte eigentlich naheliegen. Die geistliche Vorstellung
von der göttlichen Allmacht und Gnade, die der Unterstützung durch Heilige nicht
bedürfe, kann da und dort ein Auslöser für Bildersturm gewesen sein, für viel stärker
halte ich das Motiv der Verknüpfung der irdischen mit den himmlischen Mächten, die im
Bildersturm so vehement abgelehnt wurde. Zumal ja die Zeitgenossen nicht nur die Stärken
, sondern auch die menschlichen Schwächen solcher »Stifter« durch ein oder zwei
Generationen gekannt haben, und je kleiner die Territorien waren, umso besser.

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