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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 1.1984
Seite: 122
(PDF, 35 MB)
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den typische Muster, an denen sich Klimaschwankungen, nasse und trockene Jahre ablesen
lassen. Sie ermöglichen daher nicht nur die Feststellung des Alters der einzelnen Bäume,
sondern durch Vergleich ihrer Muster bei Bäumen, deren Wachstumszeiten sich überschnitten
, auch die Aufstellung langfristiger Jahresringkalender, in die erhaltene urgeschichtliche
Holzreste sich einreihen lassen.

Dickenbännlispitzen = aus Feuerstein hergestellte kleine Bohrer, besonders zur Herstellung von
Steinperlen gebraucht. Benannt nach dem Flurnamen der ersten Fundstelle bei Trimbach
Olten/Schweiz. Wahrscheinlich um 4000 bis Mitte des 3. Jahrtausends vor Chr.

Glis-Weisweil-Feuersteinbeil = spitznackiges, mittels Schlagtechnik hergestelltes, also ungeschliffenes
Beil aus Feuerstein. Benannt nach 2 Fundorten: Glis im Kanton Wallis/Schweiz und
Weisweil am Kaiserstuhl. Kulturell schwer zuzuordnen, wurden sie bisher an das Ende der
Jungsteinzeit gestellt und gelten als ein besonderes Problem unserer Jungsteinzeit-Forschung
.

Hornstein = Varietät des Feuersteins aus dem Muschelkalk und Trigonodusdolomit des Dinkelbergs
. Siehe Silex.

Jaspis = Varietät des Feuersteins (Si O2), siehe Silex. Zwiebelschalenartig geschichtete, gebänderte
Knollen von großer Dichte und Härte.

Isteiner Jaspis = heller bis grauer Jaspis als Einlagerung aus den Malmkalken des Isteiner
Klotz und von Kleinkems.

Bohnerzjaspis und roter Blutjaspis = bunter Jaspis aus sekundären Bohnerzlagerstätten im
Raum Kandern-Liel-Schliengen.

Klingen = klingenartige Feuersteinartefakte, durch Abschlag von einem Feuerstein-Rohknollen,
dem sogenannten Kernstein, hergestellt. Mit retuschierten Arbeitskanten als Messer und
Klingenschaber verwendet.

Kugelbechergruppen = die späte Rössener Kultur (siehe dort) zerfällt in Süddeutschland und der
Schweiz in eine Reihe lokaler Kulturgruppen, die sich u. a. durch verschiedene Arten und
Verzierungen ihrer rundbodigen Keramik-Becher unterscheiden.

Landneolithikum = jungsteinzeitliche Siedlungsplätze bzw. Fundstellen in der Nordschweiz und
im Schweizer Mittelland, oftmals Höhensiedlungen, im Gegensatz zu den Feuchtbodensiedlungen
und Pfahlbauten an den Seen und Mooren.

Mesolithikum, mesolithisch = Mittlere Steinzeit, mittelsteinzeitlich; nacheiszeitliche Stufe der Jäger
und Sammler, ca. 8000 - 4000 v. Chr.

Mikrolithen, mikrolithisch = sehr kleine Feuersteingeräte bis etwa 25 mm Größe, die zumeist nur
mit zusätzlichem Haltegriff aus Holz, Horn oder Knochen als Werkzeug benutzt werden
konnten.

Zuweilen sind Mikrolithen geometrisch geformt: z. B. Dreiecke, Trapeze, Segmente. Diese
treten dann vor allem in der Mittelsteinzeit auf.
Nekropole = Gräberfeld, Friedhof, Totenstadt. Siehe Steinhügelgräber

Neolithikum, neolithisch = Jungsteinzeit, jungsteinzeitlich; Übergang vom Jäger- und Sammlerdasein
der Alt- und Mittelsteinzeit zu bäuerlicher Lebensweise. Entwicklung von Ackerbau
und Viehzucht. Erfindung der Keramik und des Steinschliffs zur Herstellung von Beilen
, ca. 4000 - 1800 v. Chr.

14C — Radiokarbonmethode = Radiokarbondatierung, Datierung mittels des radioaktiven Isotops
des Kohlenstoffs (C 14), welches in allen lebenden Organismen enthalten ist und ständig
neu aufgenommen wird. Nach deren Absterben »verstrahlt« das radioaktive Kohlenstoff-
Isotop. Ausgehend von einer bestimmten Halbwertzeit und von einem konstanten Verhältnis
zwischen radioaktivem und »normalem« Kohlenstoff (C12) läßt sich durch Messung
der Strahlenintensität eine annähernde Zeitbestimmung durchführen, die neuerdings durch
Kombination mit anderen Datierungsmethoden noch verbessert werden kann.

Retuschen, retuschiert = durch Bearbeitung zugerichtete Arbeitskanten an einem Feuersteingerät.

(Als Gebrauchsretuschen auch durch den Gebrauch einer Feuersteinkante in Form kleiner
Ausbrüche und Absplitterungen beim Arbeiten mit dem Feuerstein Werkzeug entstanden.)

Rössener Kultur = Kulturstufe der mittleren Jungsteinzeit, benannt nach einem Gräberfeld bei
Merseburg, ca. 4. - 3. Jahrtausend v. Chr..

Schaber = durch Retuschen (siehe dort) zugerichtete Feuerstein-Abschläge als Werkzeug für eine
schabende oder kratzende Tätigkeit. Oft nach der Form der retuschierten Arbeitskanten als
Stirnschaber, Winkelschaber, Hohlschaber usw. bezeichnet.

Seeufersiedlung = sogenannte »Pfahlbau-Siedlung« als Feuchtbodensiedlung am Ufer von Seen und
Mooren.

Silex = Feuerstein; dichte, glasharte, kompakte, mineralische Kongretionen der Kieselsäure (SiO?).
In der Steinzeit für die Herstellung von Feuersteinwerkzeugen verwendet, z. B. Jaspis,
Hornstein.

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